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Vermeidung von Impingement und Luxation bei keramischen Gleitpaarungen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Keramik-Keramik-Paarungen künstlicher Hüftgelenke besitzen aufgrund ihrer Härte und Sprödigkeit eine geringe Schadenstoleranz gegenüber Impingement und Subluxationen. Deshalb ist es notwendig, sich während einer Implantatentwicklung Klarheit über das in vivo mögliche Range of Motion (ROM) und die Gefahr von Impingement- und Subluxationsvorgängen zu verschaffen.
Methoden
Es wurde ein CAD-Simulationsprogramm entwickelt, mit dem der Einfluss konstruktionsspezifischer Details von Keramikkopf und -inlay auf das ROM des Prothesensystems nachgebildet wurde. Das CAD-Programm ermöglichte bei variabler Einstellung von Hüftpfanne und Hüftschaft die genaue Ermittlung des ROM unter verschiedensten Bewegungsabläufen.
Ergebnisse
Es zeigte sich, dass die Vergrößerung des Kopfdurchmessers auf 36 mm zu einer deutlichen Erhöhung des ROM und zur Zunahme des Dislokationsweges führt. Damit kann das Impingement- und Subluxationsrisiko minimiert und die postoperative Luxationsrate, die praktisch bei 2 - 5 % liegt, reduziert werden. Die mit Luxationen einhergehende Generierung von Abriebpartikeln wird verringert. Die Variation der Kalottentiefe des Keramikinlays ist eine weitere Möglichkeit zur Vergrößerung des ROM. So führt die Verminderung der Kalottentiefe zur ROM-Erhöhung. Diese Maßnahme geht jedoch mit einer Verringerung der Luxationssicherheit einher.
Schlussfolgerungen
Es gibt eine große Anzahl implantatspezifischer Einflussfaktoren auf das ROM. Aufgabe des Herstellers ist es, einen Kompromiss zwischen den verschiedenen Varianten mit dem Ziel eines ausreichenden ROM bei hoher Luxationssicherheit des Kunstgelenkes zu erreichen.