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Eine frühere Steroidbehandlung hemmt die Immunreaktion bei lokalem adenoviralem Gentransfer
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die systemische Gabe von Steroiden bewirkt eine Abnahme der Knochendichte und eine Verzögerung der Frakturheilung. Der adenovirale Gentransfer bietet die Möglichkeit einer verstärkten Expression von Wachstumsfaktoren. In einer vorangegangenen Studie konnten wir jedoch zeigen, das die lokale Gabe von Ad.BMP-2 bei Schafen eine Immunreaktion auslöst, die eine Heilungsverzögerung verursacht. Ziel dieser Studie ist der Vergleich einer lokalen Applikation von Ad.BMP-2 bei normalen und steroidbehandelten Schafen mit dem Ziel einer Stimulation der Frakturheilung.
Methoden
Eine Tibiaosteotomie wurde bei normalen (n=6) und steroid-behandelten (n=6) Schafen erzeugt und mit der Injektion von adenoviralen Vektoren codierend für BMP-2 behandelt. Der Heilungsverlauf wurde über 8 Wochen mit wöchentlichen Röntgenkontrollen und CT-Messungen (4 + 8 Wo) beobachtet und das Kallusgewebe anschließend mechanisch getestet (Torsion) und histologisch untersucht.
Ergebnisse
Die steroidbehandelten Tiere zeigen einen früheren Beginn der Kallusformation und einen größeren Kallus (8 Wo: Steroid: 36,2±4,7mm, Kontrolle: 29,5±2,2mm, p=0,04) mit höherer Torsionssteifigkeit (p=0,06) und Festigkeit (p=0,01 ). Die histologische Untersuchung zeigte bei den normalen Tieren ein weniger reifes Kallusgewebe teilweise mit Nestern inflammatorischer Zellen.
Schlussfolgerungen
Die Injektion von Ad.BMP-2 könnte bei normalen Tieren eine Immunreaktion ausgelöst haben, die die Frakturheilung verzögert. Die Kortisoninjektion verursacht in diesem Modell eine Immunsuppression, die den adenoviralen Gentransfer und Stimulation der Kallusbildung durch BMP-2 ermöglichen.