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Dynamische Bewegungsmessung der Patella nach TKA mit und ohne Patellagleitflächenersatz
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Zu den häufigsten postoperativen Beschwerden nach Knieendoprothesenimplantation zählt das patellofemorale Schmerzsyndrom. Aufgrund der veränderten Führung in der femoralen Gleitrinne kann es zu unphysiologischen patellaren Belastungen kommen. Ziel der Studie war die Messung der Patellabewegung nach Implantation einer Knieendoprothese mit und ohne Patellagleitflächenersatz.
Methoden
In einem Kniegelenkskinemator wurde mit sechs physiologischen Kniegelenkspräparaten ein isokinetischer Extensionsversuch mit 31 Nm von 120 Grad Flexion bis zur vollen Extension mit Simulation des M. quadriceps fem. durch einen hydraulischen Zugzylinder durchgeführt. Die Bewegungsmessung der Patella wurde mit Hilfe eines ultraschallgestützten Positionsmesssystems (Zebris, Isny) durchgeführt. Anschließend erfolgte die Bewegungsmessung nach Implantation der Knieendoprothese mit und ohne Patellagleitflächenersatz.
Ergebnisse
Während der Knieextension bewegte sich die Patella max. 6.4 mm (SD 6.4 mm) nach medial. Nach Implantation der Knieendoprothese verringerte sich die Translation signifikant auf 2.4 mm (SD 5.9 mm, p=0.043). Mit einem Patellagleitflächenersatz betrug die mediale Translation 5.4 mm (SD 7.1 mm). Die Innendrehung um die Längsachse (Tilt) betrug im physiologisch max. 9.9 Grad (SD 12.3 Grad), nach TKA 7.5 Grad (SD 8.7 Grad) und mit Gleitflächenersatz 19.3 Grad (SD 21.7 Grad).
Schlussfolgerungen
Nach Implantation einer Knieendoprothese zeigen sich signifikante Änderungen der mediolateralen Translationsbewegung der Patella, die durch einen Gleitflächenersatz teilweise ausgeglichen werden können, wobei sich dadurch der Tilt erhöht.