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Kniegelenksendoprothese nach fehlverheilter Tibiakopffraktur
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Besteht eine höhere Komplikationsinzidenz bei Totalendoprothesen wegen posttraumatischer Gonarthrose nach Tibiakopffraktur gegenüber idiopathischen Prothesen
Methoden
Zwischen 1993 und 1998 wurden insgesamt 512 Knieendoprothesen bei 468 Patienten eingesetzt. In 10,5% der Fälle (n=54) lag eine posttraumatische Gonarthrose vor. Von diesen hatten 12 eine fehlverheilte Femurfraktur, 16 eine mit Rotation bzw. Achsfehler ausgeheilte Tibiafraktur erlitten. 6 Patienten wurden wegen einer instabilen Gonarthrose als Folge von Ligamentverletzungen endoprothetisch versorgt und 18 Patienten erhielten eine Totalendoprothese wegen einer fehlverheilten Tibiakopffraktur. Von diesen wurden 2 mittels Hemischlitten, 14 mit einem Oberflächenersatz und 2 mit gekoppelterProthese (Rotations-knie) versorgt.
Ergebnisse
Die Inzidenz von postoperativen Komplikationen und Notwendigkeit zu Sekundäreingriffen lag mit insgesamt 30% bei den posttraumatischen Gonarthrosen nach Tibiakopffraktur um Faktor 3 höher als bei den endoprothetisch Versorgten als Folge einer posttraumatischen Deformität an Femur, Tibia bzw. Ligamentverletzungen mit Instabilität. Besonders ungünstig für die Prognose einer Sekundärprothese nach Tibiakopffraktur sind ausgedehnte Schnittführungen am Tibiakopf mit Ablösung der Tibialismuskulatur zu Plattenosteosynthese.
Schlussfolgerungen
Die endoprothetische Versorgung nach primärosteosynthetisch versorgter und fehlverheilter Schienbeinkopffraktur ist bei Vorliegen ausgedehnter Narbenplatten mit einer hohen Komplikationsrate versehen. Von einer Hemischlitten-versorgung des lat. Schienbeinkopfes sollte abgesehen werden.