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Computerassistierte perkutane Schraubenosteosynthese von Beckenfrakturen: Möglichkeiten und Limitationen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ziel der Studie ist, die Genauigkeit der computerassistierten perkutanen Schraubenosteosynthese von Beckenfrakturen im Präparatversuch zu evaluieren sowie Möglichkeiten und Limitationen in der intraoperativen Anwendung darzustellen.
Methoden
Die Lagerung des Präparats sowie des Patienten erfolgt in Abhängigkeit von der Frakturlokalisation in Bauch/Seitenlage unter Verwendung der patentierten BodyFIX Vakuumfixationsvorrichung (Medical Intelligence, Schwabmünchen, Germany). Der im Becken- und Stammbereich fixierte Patient wird gescannt und die Bilddaten über das hausinterne Netz online auf das Navigationssystem transferiert, der Patient mit Hilfe von Hautmarkern registriert. Unsere in Kooperation mit Medtronic/USA und Medical Intelligence/Germany entwickelte und patentierte Vertek Zielvorrichtung ermöglicht ein exaktes Aufsuchen des geplanten Operationspfades im Raum und Halten der Position durch mechanische Arretierung. Unter Führung der arretierten Zielvorrichtung wird der 2.5 mm K-Draht wird gesetzt (20 Präparatversuch). Ebenso wurden sechs Patienten mit gering verschobene Beckenfrakturen (2 x IS Schraube, 8 x Azetabulumschraube in vorderen/hinteren Pfeiler) behandelt. Die Genauigkeit dieser Methode wurde durch Überlagerung der prä- (mit eingezeichnetem Plan) und postoperativen (mit liegender Schraube) CT- Bilddatensätze mit Hilfe der ImageFusion Software (Medtronic/USA) bestimmt.
Ergebnisse
Die Länge des geplanten Pfades ergibt sich durch den Abstand von Zielvorrichtung zum geplanten Zielpunkt und variiert je nach Frakturlokalisation zwischen 15 und 26 cm. Im Präparatversuch zeigte sich am Knocheneintrittspunkt eine Abweichung vom Plan von 1.5± 0.9mm in der x-Achse, 1.4± 0.8mm in der y-Achse und 1.3± 1.0mm in z-Achse. Am Zielpunkt beträgt die Abweichung 2.3± 1.7mm in der x-Achse, 1.7± 1.2mm in y-Achse and 2.3± 1.7mm in der z-Achse. Am Patienten konnten beide IS-Schrauben, sowie sechs Acetabularschrauben korrekt plaziert werden, in zwei Fällen kam es an der supraacetabulären Corticalis zu einem Abgleiten der Führungsstiftspitze.
Schlussfolgerungen
Computerunterstützte CT-Navigation ermöglicht im Präparatversuch eine exakte perkutane Stiftpositionierung im Beckenbereich. Die Verwendung der BodyFIX Vakuumfixationsvorrichung sowie der Vertek Zielvorrichtung erleichtert die Anwendung wesentlich. Eine perkutane Führungshülse zur Vermeidung einer Verbiegung des Führungsstiftes während des Einbohrens und ein spherischer Schliff der Führungsstiftspitze versprechen eine sichere acetabuläre Schraubenplatzierung(Entwicklungskooperation mit AO Center Davos). Die Indikation zur minimalinvasiven Bechenverschraubung bleibt beschränkt auf die gering dislozierte Fraktur, der personelle und technische Aufwand ist hoch.