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Verbessert die operative Intervention bei pathologischen Frakturen durch Wirbelsäulenmetastasen das neurologische Outcome?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Im Verlauf maligner Erkrankungen kommt es in ca. 70 % aller Fälle zum Auftreten von Metastasen. Die Wirbelsäule stellt dabei mit 30-60% die häufigste Lokalisation der Ausbreitung im Skelettsystem dar. Trotz Ausschöpfung konservativer Therapiemassnahmen kann einerseits die progrediente Schmerzsymptomatik oft nicht zufriedenstellend behandelt werden. Andererseits besteht durch Osteolyse und pathologische Wirbelfrakturen die Gefahr instabilitätsbedingter akuter neurologischer Ausfälle. In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse der operativen Versorgung von Wirbelsäulenmetastasen bei Patienten mit ungünstiger Gesamtprognose dargestellt.
Methoden
Im Zeitraum von 1/96-12/01 wurden 39 Patienten (20w, 19m) mit Wirbelsäulenmetastasen verschiedener Malignome operativ behandelt. Bei 15 Patienten war mehr als ein Wirbel betroffen, in 3 Fällen lokalisierten sich die Metastasen in verschiedene Etagen der Wirbelsäule. Die HWS war in 12,5%, die BWS in 51,6%, die LWS in 32,8% und das Sacrum in 3,1% befallen. An der HWS erfolgte 7mal über einen ventralen Zugang die weitgehende Tumorresektion und Stabilisierung mittels Cage und Platte. Bei 32 Patienten mit Metastasen der thorakolumbalen Wirbelsäule wurde eine dorsale überwiegend mehrsegmentale Stabilsierung, 26mal mit Laminektomie, 3mal mit additiver ventraler Tumorresektion durchgeführt.
Ergebnisse
32 Patienten (82,1%) gaben nach der operativen Stabilisierung eine Schmerzreduktion an. Nur in 3 Fällen (7,6%) kam es zu einer Verschlimmerung der Schmerzen. Von 21 Patienten, die aufgrund neurologischer Ausfälle operiert worden waren (53,8%), kam es postoperativ in 7 Fällen (33%) zur partiellen oder vollständigen Remission der neurologischen Defizite. An Komplikationen beobachteten wir eine bleibende postoperativ aufgetretene Querschnittslähmung im Bereich der oberen Brustwirbelsäule sowie 4 passagere neurologische Verschlechterungen. Implantatausbrüche traten im Beobachtungszeitraum nicht auf.
Schlussfolgerungen
Bei Tumorpatienten mit Wirbelsäulenmetastasen kann durch frühzeitige operative Stabilisierung mit geringer Morbidität eine Erhöhung der Lebensqualität und die Vermeidung neurologischer Komplikationen erzielt werden. Bei akut aufgetretenen neurologischen Ausfällen stellt die Laminektomie mit dorsaler Stabilisierung eine prognostisch gute Therapieoption auch bei reduziertem Allgemeinzustand des Patienten dar. Liegen hochgradige Spinalkanaleinengungen mit bereits länger andauernder Neurologie vor, besteht jedoch insbesondere im thorakalen Bereich die Gefahr der Verschlechterung durch das Operationstrauma. Das Tumorzentrum als interdisziplinäres Gremium ist auch unter palliativen Gesichtspunkten essentiell zur frühzeitigen Koordinierung der verschiedenen Therapieansätze.