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Der muskuläre Schaden bedingt durch Dorsale Spondylodesen: ein Problem bei der Rehabilitation?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
1. Verursacht der dorsale Zugang zur LWS einen Muskelschaden?
2. Besteht eine Korrelation dieses Muskelschadens mit Schmerzen?
Methoden
Untersucht wurden 32 Patienten, die aufgrund einer oberen Lendenwirbelfraktur mit einer dorsalen Spondylodese passagere versorgt wurden. Die Kontrollgruppe bestand aus 32 Personen, die als Matchpartner zu den oben genannten Patienten ausgewählt wurden. Kriterien waren dabei Geschlecht, Alter, Körpergröße und Gewicht. Die Patientengruppe wurde nach einem visuellen Score in eine Gruppe mit Schmerzen und eine Gruppe ohne Schmerzen unterteilt.
Während der Ausführung einer isometrischen Extensionsbelastung wurde dann das EMG Signal der paravertebralen Muskulatur an drei verschiedenen Lokalisationen abgeleitet.
Die elektrische Aktivität der paravertebralen Muskulatur wurde verglichen zwischen Patienten und Kontrollgruppe, sowie zwischen Patienten mit - und solchen ohne Schmerzen.
Ergebnisse
Patienten haben signifikant (p<0.025) niedrigere Amplituden im M. multifidus (32mV verglichen mit 40.5mV) und signifikant (p<0.05) höhere Amplituden im M. iliocostalis (27.5mV verglichen mit 22mV). Patienten mit Schmerzen zeigen eine kleinere elektrische Aktivitäten verglichen mit Patienten ohne Schmerzen. Im M. multifidus beträgt dieser Aktivitätsverlust 12% und im M. iliocostalis 9%.
Schlussfolgerungen
Der dorsale Zugang zur Wirbelsäule verursacht eine Zerstörung von Muskelgewebe und Propriozeptionsorganen im M. multifidus. Bei Patienten ohne Schmerzen kompensiert der durch die Operation nicht beeinträchtigte M. iliocostalis diesen Verlust. Bei Patienten mit Schmerzen zeigt sich zusätzlich zu dem operativ bedingten Schaden eine generalisierte Tendenz der Muskelatrophie. Rehabilitationsziel sollte deshalb ein suffizienter Aufbau der paraverteralen Muskulatur sein.