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Die Spinalkanalweite bei Frakturen der thorakolumbalen Wirbelsäule: eine planimetrische Studie zur Bedeutung von Ligamentotaxis, sonographisch kontrollierter direkter Hinterkantenreposition und Remodeling
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ist die direkte Reposition von stenosierender Hinterkantenfragmente bei instabilen Berstungsfrakturen mit und ohne neurologischer Symptomatik unter Berücksichtigung des Effektes von Ligamentotaxis und Remodeling erforderlich?
Methoden
Planimetrische Auswertung des Spinalkanals anhand von prä- und postoperativ sowie nach Metallentfernung (ME) aufgenommenen Computertomogrammen von 73 Patienten (P) mit instabilen, durch USS (Universal Spine System) versorgten thorakolumbalen Wirbelfrakturen.
Ergebnisse
Gruppe I (36 P, keine Neurologie (N)); durch Ligamentotaxis Erhöhung der Spinalkanalfläche (ASP) von präop. 71% auf postop. 81%. Gruppe II (37 P, davon 15 P mit N); die direkte sonograpisch kontrollierte Reposition von stenosierenden Hinterkantenfragmenten führte zu einer Erweiterung der ASP von präop. 55% auf postop. 80%. Von den 15 P mit N erfuhren 11 P postop. eine Besserung der Symptomatik. Gruppe III (11 P, davon 4 P der Gruppe I und 7 P der Gruppe II); durch Remodeling (CT nach ME) Erhöhung der ASP von 75% auf 87%. Keine Korrelation zwischen dem Grad der spinalen Stenose, Frakturtyp und Schwere der N.
Schlussfolgerungen
Bei instabilen Berstungsfrakturen mit N ist die direkte Reposition stenosierender Fragmente unter sonographischer Kontrolle in Bezug auf die spinale Dekompression effizient. Bei Frakturen ohne N erscheint die Fragmentreposition nicht zwingend erforderlich, da der nachgewiesene Effekt von Ligamentotaxis und Remodeling zu einer möglicherweise ausreichenden Aufweitung des Spinalkanals führen kann.