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Erfahrungen mit operativen Verfahren bei Patienten mit Skoliose und infantiler Zerebralparese
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die wegen einer infantilen Zerebralparese spastisch gelähmten Kinder entwickeln im weiteren Verlauf häufig Skoliosen, welche bei deutlicher Progredienz operiert werden müssen. Diese Studie fasst unsere Erfahrungen mit den gängigen operativen Verfahren zusammen.
Methoden
In die retrospektive Studie über einen Zeitraum von 16 Jahren wurden 46 Patienten eingeschlossen. Nachuntersucht wurden die Patienten im Hinblick auf die Operationsmethode (ventrale, dorsale, dorso-ventrale Fusion, mit und ohne Instrumentation) die Korrektur, die postoperative Entwicklung und die Komplikationsrate.
Ergebnisse
28 weibliche und 18 männliche Patienten wurden über einen Zeitraum von median 3.4 Jahren nachbeobachtet. Die postoperativ erreichte Korrektur der Krümmung aller Operationsverfahren lag thorakal median bei 68%, thorakolumbal bei 56% und lumbal bei 51%. In der letzten Nachuntersuchung bestand median ein Korrekturverlust von thorakal 25%, thorakolumbal 3% und lumbal 11%. Das dorsale und das kombinierte dorso-ventrale Operationsverfahren zeigten vergleichbare Korrekturergebnisse. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 35%.
Schlussfolgerungen
Aufgrund guter Korrekturerfolge und geringerer Komplikationsrate favorisieren wir ein dorsales oder dorsoventrales Operationsverfahren. Insgesamt hat sich Komplikationsrate bei Patienten mit Skoliose und infantiler Zerebralparese nach Operation an der Wirbelsäule in den letzten Jahren verringert.