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Case Report über die Behandlung einer traumatischen Kniegelenksluxation mit Ruptur des hinteren Kreuzbandes und Degeneration der Patellarsehne
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
High impact-Straßenunfälle stellen vor das Problem der zu wählenden Behandlungsstrategie sowie der korrekten Indikationsstellung.Wenn zudem in der Anamnese des Patienten ein "locus minor resistentiae" vorhanden ist, der schon vorher das interessierende Segment strukturell geschwächt hat, sind diese Protokolle nicht mehr anwendbar.Dies erschwert die zu wählende Behandlungsstrategie erheblich.
Methoden
Ein 32jähriger Sportler mit traumatischer Kniegelenkluxation infolge eines Motorradunfalls wird behandelt. In der Anamnese hat er eine Patellarsehnenrekonstruktion. Nach erfolgter Reposition wird eine Gipsschiene angelegt und anhand einer MRT-Kontrolle die Indikation der Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes gegeben. Bei Abnahme der Gipsschiene prä-OP stellt sich erneut eine Knie- und Rotulaluxation ein und es wird erfolglos versucht,diese in Narkose zu reponieren. Es wird eine transossäre Extensionsbehandlung vorgenommen. 1 Monat später zeigt sich Persistenz der Rotulaluxation durch Degeneration der Patellarsehne.Zuerst wird die Rekonstruktion der Patellarsehne und später die des hinteren Kreuzbandes vorgenommen.
Ergebnisse
Das Follow-up betrug 4 Jahre. Das klinische Risultat ist ermutigend. Der Patient hat seine sportlichen Aktivitäten wiederaufgenommen.
Schlussfolgerungen
Primär wurde es vorgezogen die Retraktion der hinteren Gelenkkapsel inkruent durch Extensionsbehandlung anzugehen. Vor der Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes erschien es uns sinnvoller zuerst den Extensionsapparat wiederherzustellen. Die Frage ist, ob es andere Behandlungsmöglichkeiten gegeben hätte, vor allem um die Compliance des Patienten zu erhöhen.