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Rückenmarkverletzungen im Wachstumsalter ohne radiologisches Korrelat an der Wirbelsäule: das SCIWORA-Syndrom
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Im Kindes- und Jugendalter kann es bei Verletzungen der Halswirbelsäule zu signifikanten neurologischen Defiziten (von flüchtigen Ausfällen bis hin zur kompletten Querschnittslähmung) ohne röntgenologische Zeichen einer Fraktur oder Instabilität kommen. Dieses Krankheitsbild wird unter dem Namen SCIWORA zusammengefaßt ("spinal cord injuries without radiographic abnormalities").
Methoden
Anhand von 2 klinischen Fällen werden die pathophysiologischen und biomechanischen Zusammenhänge erläutert und die Literatur diskutiert.
Ergebnisse
Zwei unterschiedliche klinische Fälle werden demonstriert: Eine 16 jährigen Schülerin, die im Rahmen eines Schulunfalls beim Flic-flac ein Hyperextensionstrauma der Halswirbelsäule erlitt sowie ein 6-jähriger Junge, der sich durch ein Überrolltrauma ein Hyperextensionstrauma der BWS zuzog. Bei beiden Kindern werden die Befunde, der Verlauf und das völlig unterschiedliche Outcome aufgezeigt und diskutiert.
Schlussfolgerungen
Bei Vorliegen von neurologischen Defiziten nach Wirbelsäulenverletzungen im Kindes- und Jugendalter ist unbedingt auch ohne radiologisches Korrelat eine umfassende diagnostische Abklärung und prolongierte Therapie erforderlich. Die zum Teil nicht immer eindeutig neurologisch zuzuordnenden Beschwerden sollten primär nicht ignoriert oder psychogen gedeutet werden.