Article
Ischiadicusabszess nach peripherer Regionalanästhesie
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Kasuistik
Methoden
In einer Kasuistik wird über das Auftreten eines Abszesses entlang des N. ischiadicus (Nachweis von Staphylococcus aureus) im und ventral des M. gluteus maximus nach anteriorem Ischiadicusblock (AIB) bei einem 65jährigen gesunden Mann berichtet. Die periphere Regionalanästhesie erfolgte zur kontinuierlichen postoperativen Schmerztherapie nach Implantation einer Oxford-Hemiarthoplastik bei medialer Gonarthrose.
Ergebnisse
Nach Auftreten einer schmerzhaften Schwellung an der Einstichstelle am 9. postoperativen Tag mit motorischer Schwäche, Fieber und ansteigenden Entzündungsparametern wurde durch Kernspintomographie die Verdachtsdiagnose eines Abszesses entlang des N. ischiadicus bestätigt. Am gleichen Abend erfolgte operative Sanierung. Am 13. postoperativen Tag (23. Tag nach Anlage des anterioren Ischiadicuskatheters) konnte der Patient ohne neurologische Residuen in die Anschlussheilbehandlung entlassen werden.
Schlussfolgerungen
Entscheidend für das Outcome, möglichst ohne neurologische Folgeschäden, ist die frühe Sicherung der Verdachtsdiagnose durch geeignete bildgebende Diagnostik im Sinne der Magnetresonanztomographie sowie die zügige operative Revision. Der klinische Verdacht auf ein abszedierendes Geschen am N. ischiadicus mit neurologischer Symptomatik zwingt zu raschem und adäquatem operativen Vorgehen. Die alleinige antibiotische Therapie oder die verzögerte chirurgische Intervention verringern deutlich die Chance auf eine restutio ad integrum.