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Retransfusion von Eigenblut: eine Methode zur Reduzierung von Fremdblutgaben nach dem endoprothetischen Ersatz von Knie- und Hüftgelenken
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ist die autologe Retransfusion von Drainageblut bei der Implantation von Endoprothesen großer Gelenke unter bestimmten Voraussetzungen eine anwendbare und effektive Methode, die zur Einsparung von Fremdblut beitragen kann?
Methoden
Bei jeweils 50 Patienten nach Hüft- und Knietotalendoprothesenimplantation erfolgte eine postoperative Retransfusion von Drainageblut mit dem Niedervakuum-System HandyVacATS der Fa. Resorba. Bei einer gleich großen Kontrollgruppe wurde ein herkömmliches Hochvakuum-Drainagesystem ohne Retransfusion angewandt. Verglichen wurden prä- und postoperative Werte für Hb, Hk, Gerinnungsparameter, intraoperativer Blutverlust, Menge und Qualität des Drainageblutes, der Gesamtbedarf an Eigen- und Fremdblut, Komplikationen und der Kostenfaktor.
Ergebnisse
Es ergab sich ein geringerer Gesamtbedarf an Eigen- und Fremdblutkonserven bei Patienten mit erfolgter Retransfusion von Drainageblut. Bei Patienten nach HTEP- Implantation wurden ca. 25% und nach KTEP-Implantation ca. 30% der Gabe von Erythrocytenkonzentraten eingespart. Z. T. deutlich erhöhte Werte für freies Hb und indirektes Bilirubin im Drainageblut beeinflußten nicht in relevantem Maße die im Patientenblut nach Retransfusion gemessenen Werte. Auf die Retransfusion des Drainageblutes zurückführbare Komplikationen traten nicht auf.
Schlussfolgerungen
Die perioperative Retransfusion von Drainageblut stellt nach unseren Ergebnissen eine sichere Methode zur Senkung des Fremdblutbedarfs dar und leistet einen wirkungsvollen Beitrag zur Kostensenkung in der Bereitstellung von Blutprodukten.