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1-Jahres-Ergebnisse nach Versorgung proximaler Humerusfrakturen mit der winkelstabilen Plattenosteosynthese (LPHP): eine prospektive Studie
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Welche klinischen und radiologischen Ergebnisse sind nach Versorgung dislozierter proximaler Humerusfrakturen mit einem winkelstabilem, klein dimensionierten Implantat zu erreichen? Gewährleistet das Implantat insbesondere bei osteoporotischen Mehrfragmentfrakturen ausreichend Stabilität?
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Studie (EBM-Level IIa) wurden von 08/01 bis 11/02 56 Patienten (Alter median 67 Jahre, Min. 33, Max. 100, 38 weiblich, 18 männlich) operativ versorgt. Das klinische (Constant-Score) und radiologische (ap und axialer Strahlengang) Follow-up erfolgte unmittelbar postoperativ (Röntgenaufnahmen) sowie 3 und 12 Monate nach der Operation.
Ergebnisse
42 Patienten (75%) wurden vollständig einschließlich 12-Monats follow-up eingeschlossen. Es handelte sich bei 10 Patienten um dislozierte Zweisegmentfrakturen. 21 Patienten zeigten eine 3-Segment und 11 Patienten eine 4-Segment-Fraktur. Die Patienten mit 2-Segmentfrakturen erreichten nach 12 Monaten durchschnittlich 82 Punkte (±8, "gut"), diejenigen mit 3-Segmentfrakturen 84,6 Punkte (± 12,1, "gut") und die Patienten mit 4-Segmentfrakturen 82 Punkte (±10, "gut"). Die Subgruppenanalyse im Constant-Score zeigte im Verlauf nur eine geringe Zunahme der Kraft, jedoch eine deutliche Zunahme der Beweglichkeit. Zugangsspezifische Komplikationen (wie z.B. Läsionen des N. axillaris) traten nicht auf. Ein deutlicher Repositionsverlust wurde bei zwei Patienten beobachtet, bei zwei Patienten trat eine Humeruskopfnekrose auf. An implantatspezifischen Komplikationen kam es 3x zur Schraubenlockerung, 3x zu einem Plattenbruch und in 5 Fällen wurden zu lange Schrauben im Humeruskopf festgestellt. Die implantatspezifischen Probleme traten innerhalb der ersten drei Monate auf.
Schlussfolgerungen
Die winkelstabile Plattenosteosynthese stellt eine neue Dimension der Frakturstabilisierung proximaler Humerusfrakturen dar. Sie verbindet die Vorteile der verbesserten Implantatverankerung mit der dynamischen Fixation der Rotatorenmanschette. Die guten 1-Jahres-Ergebnisse sollen jedoch nicht über Probleme dieses Implantates hinwegtäuschen, dies gilt insbesondere für die Schraubenplatzierung und die Stärke des Implantates. Trotzdem hat dieses Implantat aufgrund der guten Ergebnisse bei den 4-Segment Frakturen die primäre Indikation zur Endoprothetik weiter deutlich eingeengt.