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Der karpale Kollaps im Stadium II und III nach Skaphoidpseudarthrose (SNAC-Wrist) bzw. skapholunärer Dissoziation (SLAC-Wrist): hat sich die mediokarpale Teilarthrodese bewährt?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die radioskaphoidale Arthrose tritt als Folge eines karpalen Kollaps nach einer nichtbehandelten Skaphoidpseudarthrose (SNAC-wrist = Scaphoid Nonunion Advanced Collapse) oder einer nichtbehandelten skapholunären Bandruptur (SLAC-wrist = ScaphoLunate Advanced Collapse) auf. Die Arthrose wird entsprechend der Ausdehnung im Handgelenk in 3 Stadien unterteilt (SNAC/SLAC-Wrist I-III), für welche stadiengerechte operative Verfahren zur Verfügung stehen. Als bewegungserhaltende Operationen, die ein Fortschreiten der Zerstörung verlangsamen bzw. stoppen können, ist im Stadium II und III die mediokarpale Teilarthrodese (four-corner-fusion) ein etabliertes Verfahren. Ziel der retrospektiven Studie war die Evaluierung der Langzeitergebnisse hinsichtlich der funktionellen Resultate und Einschränkungen im alltäglichen Leben sowie der postoperativ subjektiven Zufriedenheit der Patienten nach mediokarpaler Teilarthrodese.
Methoden
Die Grobkraft wurde mit dem Jamar-Dynamometer der Stufe 2 gemessen. Die subjektiven Schmerzen wurde mit der visuellen Schmerzanalogskala (VAS, 0-100) vor und nach Belastung verifiziert. Der DASH-Fragebogen wurde zur Quantifizierung der subjektiven Zufriedenheit und der Lebensqualität herangezogen. Die radiologische Evaluierung erfolgte durch eine konventionelle Röntgenaufnahme des Handgelenkes in zwei Ebenen.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 7/1995 bis 6/2002 wurden bei 78 Patienten mit SNAC/SLAC Wrist Stadium II und III eine mediokarpale Teilarthrodese durchgeführt. 62 Patienten wurden im Durchschnitt 45 Monate postoperativ nachuntersucht. Bei 59 Patienten bestand radiologisch eine knöcherne Konsolidierung. Postoperativ wurde eine Beweglichkeit von ca. 56% im Vergleich zur Gegenseite erreicht. Die Grobkraft betrug im Mittel 70% zu der gesunden Gegenseite. Auf der VAS betrug der Ruhewert 15 und bei Belastung 53. Der DASH-Wert postoperativ betrug durchschnittlich 23. Bei drei Patienten musste in der Folge wegen persistierender Beschwerden eine Totalarthrodese durchgeführt werden.
Schlussfolgerungen
Die guten Ergebnisse zeigen, dass beim SNAC/SLAC-Wrist einer bewegungserhaltenden Operation immer der Vorzug gegenüber einer Handgelenksversteifung gegeben werden sollte. Die mediokarpale Teilarthrodese hat sich in der Behandlung des SNAC/SLAC-wrist im Stadium II bzw. III als erfolgreiches Operationsverfahren erwiesen.