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Operation bei Amyloidom am langen Röhrenknochen
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
Das Amyloidom (Amyloid-Tumor) des Knochens ist äusserst selten. Die proteinhaltigen Ablagerungen führen zu einer Verdrängung und Destruktion ossärer Strukturen.
Fragestellung
Bei welchen Erkrankungen ist ein Amyloidom in die Differentialdiagnose einzubeziehen? Welche therapeutischen Möglichkeiten stehen zur Verfügung?
Methode
Bei einem 68-jährigen Patienten war seit 5 Jahren ein Plasmozytom bekannt. Mehrere chemotherapeutische Zyklen waren durchgeführt worden. Schmerzen im linken Oberarm hatten seit 3 Wochen bestanden.
Ergebnisse
Das Röntgenbild zeigte im mittleren Humerusdrittel eine scharf begrenzte solitäre Osteolyse. Vor dem Hintergrund starker Schmerzen und der Frakturgefahr wurde die Indikation zur Operation gestellt. Nach en-bloc-Resektion erfolgte ein Humerusteilersatz mit Implantation eines Spacers. Der postoperative Verlauf war unauffällig. Die pathologische Aufarbeitung zeigte makroskopisch teils rötliche, teils glasige Strukturen. Mikroskopisch waren homogene, eosinophile Bereiche nachweisbar. Die Befunde sprachen zusammenfassend für ein Amyloidom des Knochens. Die Entstehung eines Amyloidoms ist möglich bei allen primären und sekundären Amyloidosen.
Schlussfolgerung
Das Amyloidom des Knochens ist eine Rarität. Bisher wurden nur vereinzelte Fälle publiziert. Falls eine Frakturgefahr vorliegt bzw. unter Behandlung der Grunderkrankung keine Remission eintritt, besteht die Therapie in einer radikalen Entfernung der befallenen Knochenanteile. Der Befall anderer Organe muss begleitend ausgeschlossen werden.