Article
MR-basierte 3D Analyse der Pathomechanik der traumatischen und atraumatischen Schulterinstabilität
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Es wird vermutet, dass eine Fehlpositionierung der Skapula einen relevanten Faktor bei der Schulterinstabilität darstellt und daher bei der Therapie mitberücksichtigt werden sollte. Ziel war die 3D Analyse der Skapulakinematik und der glenohumeralen (De-)Zentrierung sowie deren Zusammenhang bei Patienten mit a/traumatischer Schulterinstabilität.
Methoden
In einem offenen MRT wurden die Schulter von 30 gesunden Probanden und beide Schultern von je 14 Patienten mit a/traumatischer Instabilität in verschiedenen Armstellungen mit und ohne Muskelaktivität untersucht. Nach Segmentation und 3D Rekonstruktion erfolgte eine 3D Analyse der Skapulakinematik und glenohumeralen Position.
Ergebnisse
Patienten mit atraumatischer Instabilität wiesen signifikante Veränderungen der Skapulaposition (Skapulo-humeraler Rhythmus: 30° Abd.: 3.5±2.6:1 vs. Gesund: 2.4±1.3:1, Skapulainnenrotation: 59°±9° vs. Gesund: 49°±3°) und der Humeruskopfposition auf. Eine signifikante Korrelation zwischen Skapulakinematik und glenohumeraler Position zeigte sich unter muskulärer Entspannung (r=0.60-0.87). Patienten mit traumatischer Instabilität zeigten keine Veränderungen der Skapulakinematik.
Schlussfolgerungen
Patienten mit atraumatischer Instabilität zeigten Veränderungen der Skapulakinematik und der Humeruskopfposition, während bei der traumatischen Instabilität nur eine positionsabhängige Dezentrierung bei intakter Skapulakinematik nachzuweisen war. Bei der atraumatischen Instabilität sollte daher auch die skapula-stabilisierende Muskulatur in die Therapie miteinbezogen werden.