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Lysezonen um resorbierbare TCP-Keramiken - Lockerung oder Infekt?
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
Nach der Implantation resorbierbarer Tricalciumphosphat (TCP) -Keramiken (Biosorb) zeigt sich radiologisch häufig um das Implantat ein Aufhellungssaum. Handelt es sich hierbei um eine Lysezone mit beginnender Instabilität, Infektzeichen, den normalen Resorptionsvorgang oder eine entlastungsbedingte Rückbildung der Trabekelstruktur?
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden bei insgesamt 12 Patienten (3-10 Jahre) mit Beckenosteotomien gesinterte TCP-Keramiken implantiert, 10 Pat. wurden über durchschnittlich 20 Monate klinisch / radiologisch kontrolliert. Bei einer Patientin wurde bei einer Folge-Operation ein histologische Probe entnommen.
Ergebnisse
Bei 5 von 10 Pat. zeigte sich temporär ein Aufhellungssaum an wenigstens einer Implantatseite. Im weiteren Verlauf zeigte sich jedoch bei allen ein radiol. fester Implantat-Knochenverbund bei fortschreitender Resorption. Histologisch zeigte sich ein Einwachsen des Knochens in das TCP ohne fibröse Zwischenschicht. Die Ursache der Säume ist unklar, aus einem Tierversuch mit TCP ist jedoch bekannt, daß es durch periimplatär verminderte Lastübertragung (verschiedene Elastizitätsmodule n. Pauwels) zu einer temporären Spongiosararefizierung kommt.
Zusammenfassung
Bei der Resorption von Tricalciumphosphat-Keramiken zeigen sich nativradiologisch Aufhellungssäume, die jedoch aufgrund ihrer Reversibilität nicht als Zeichen einer Instabilität, Abstoßungsreaktion oder eines Infektes zu werten sind.