Article
Hüftkopfischämie und erhöhte Plasmagerinnung unter hochdosierter Steroidinfusion im Schweinemodell
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Einleitung
Die Pathogenese der steroidinduzierten Hüftkopfnekrose wird kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es, die Wirkung von hochdosierter Steroidbehandlung auf das Durchblutungsmuster des Hüftkopfes sowie die Blutgerinnung zu untersuchen.
Methodik
Von 18 Hausschweinen wurden jeweils 9 zur Versuchs- und 9 zur Kontrollgruppe randomisiert. Die Versuchsgruppe erhielt geblindet eine Methylprednisolon-Infusion entsprechend der NASCIS-Studie (30 mg/kg Methylprednisolon (MP) i.v. als Initialbolus, Erhaltungsdosis 5,4 mg/h/kg Körpergewicht, Bracken et al 1990), während die Kontrollgruppe Placebo in gleicher Dosierung erhielt. Die Durchblutung des topografisch unterteilten Hüftkopfes, des Schenkelhalses, Acetabulums sowie der Kapsel und Ligamentum teres wurde mit der radioaktiven Mikrosphärentechnik zu Anfang (Phase 1), nach der Gabe des Initialbolus MP (Phase 2) und nach beendeter Infusion (Phase 3) am wachen, stehenden Schwein gemessen. Die Plasmagerinnung wurde in Phase 1 und 3 ermittelt.
Ergebnis
Die Durchblutung der gesamten Hüftkopfepiphyse war in Phase 3 in der Versuchsgruppe ohne Prädilektion einer Teilregion signifikant vermindert. Das Plasmafibrinogen und damit die Gerinnungsbereitschaft war in Phase 3 in der Versuchsgruppe signifikant gegenüber der Placebo-Kontrollgruppe erhöht.
Diskussion
Es konnte experimentell gezeigt werden, daß hochdosierte Steroidbehandlung mit kurzer Latenz die Gerinnungsbereitschaft des Plasmas erhöht und die Hüftkopfdurchblutung global senkt. Dies können frühe pathogenetische Faktoren der steroidinduzierten Hüftkopfnekrose sein.