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Effizienter retroviraler Gentransfer in osteochondrale Defekte
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Studien haben gezeigt, dass der Einsatz gentherapeutischer Methoden zur Behandlung von Knorpelschäden möglich ist. Allerdings stellt ein effizienter Transfer von Fremdgenen in Chondrozyten und osteochondrale Läsionen immer noch ein Problem dar.
Methoden
Isolierte Chondrozyten von NZW-Kaninchen wurden in-vitro mit einem eigens konstruierten Retrovirus (Modifikation des retroviralen Vektors pSTITCH), der das Reportergen β-Galactosidase trägt, infiziert. Die Effizienz und Expressionsdauer wurde mittels FACS ermittelt. Im zweiten Versuchsteil wurden transduzierte Zellen auf Kollagenschwämme gesiedelt und in osteochondrale Defekte in der Trochlea der Tiere implantiert (n=8). 3 Wochen später wurden die Kondylen entnommen, mit X-Gal gefärbt und histologisch untersucht.
Ergebnisse
In-vitro Versuche zeigten im FACS eine Effizienz des Gentransfers von über 95% und eine Expressionsdauer von über 12 Wochen. In-vivo konnte makroskopisch nach X-Gal-Färbung eine intensive Blaufärbung im Bereich der Implantate nachgewiesen werden, nicht-transduzierte Kontrollen wiesen keine Färbung auf. Histologisch wurde eine gute Einheilung der Konstrukte in das umgebende Gewebe, sowie eine stark positive β-Galactosidase-Färbung im Zellkern von >90% der Zellen im Implantat beobachtet.
Schlussfolgerungen
Das konstruierte Retrovirus stellt ein sehr effizientes System zum Transfer von Fremdgenen in Chondrozyten in-vitro und in-vivo dar. In weiteren Experimenten muss untersucht werden, ob ein retroviraler Transfer von Wachstumsfaktor-Genen die Heilung von osteochondralen Defekten verbessern kann.