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Klinische Diagnose eines Ganglions am superioren Glenoid mit Kompression des N. suprascapularis (GLEN Läsion)
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Published: | November 11, 2003 |
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Ziel der Studie war die Bestimmung klinischer Parameter zur Diagnose einer seltenen aber gut behandelbaren Entität, der GLEN Läsion; Ganglion am superioren Labrum mit Kompression (Entrapment) des inferioren Astes des Nervus suprascapularis.
Die präoperativen klinischen Untersuchungsergebnisse von fünf Patienten mit einer GLEN Läsion wurden mit den Ergebnissen von 29 Patienten der gleichen Altersgruppe ohne arthroskopisch gesicherte GLEN Läsion verglichen. Die Untersuchung umfasste Bewegungsausmass, spezifische Tests sowie Messung der Muskelkraft für Innenrotation (IR), Aussenrotation (AR) und Abduktion (Abd) mit einem handgehaltenen Dynamometer.
Es zeigte sich ein signifikanter Kraftverlust der Aussenrotation bei Patienten mit einer GLEN Läsion. Mit dem handgehaltenem Dynamometer wurde ein mittleres Kraftverhältnis AR/IR von 53±5% ermittelt, während das Verhältnis AR/IR 98±18% in der Kontrollgruppe betrug (p<0,001). Das Kraftverhältnis von AR/Abd war mit 52±4% ebenfalls signifikant gegenüber der Kontrollgruppe mit 140±59% reduziert(p<0,001). Handgehaltene Dynamometrie wies eine Sensitivität von 100% und Spezifität von 96% für GLEN Läsionen auf, wenn die Kraft der Aussenrotation mindestens auf 2/3 der Kraft der Innenrotation und Abduktion reduziert war. 3 Monate nach arthroskopischem Debridement des Ganglions und Refixierung des Labrums wurde ein Kraftverhältnis von AR/IR mit 99±16% gemessen(p<0.05).
Eine GLEN Läsion muss in Betracht gezogen werden, wenn eine Kraftabnahme um 33% der Aussenrotation im Vergleich zur Innenrotation und Abduktion der Schulter vorliegt.