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5-Jahres-Ergebnisse des deutschlandweiten Hüftsonographie-Screening-Programms
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Mit der kassenärztl. Vereinigung wurde deutschlandweit das hüftsonographische Screening evaluiert, um festzustellen, ob die rechtzeitige Hüftsonographie die Anzahl der stationär behandlungsbedürftigen Fälle o. die der operativen Maßnahmen bei Hüftdysplasie reduzieren kann.
Methodik
In Deutschland wurden prospektiv von 1997 bis 2002 stationär behandlungsbedürftige Kinder mit Hüftdysplasie/-luxation ohne sonstige Krankheiten im Alter 10 Wochen bis 5 Jahre monatlich erfaßt.
Ergebnis
Es wurden 647 Kinder erfaßt. Von den 535 mit erster operative Maßnahme erhielten 66% eine geschlossene, 11% eine offene Reposition, 23% eine Becken- u./o. Femurosteotomie. Im Verlauf nahmen die pro Jahr erfaßten Kinder um ca. 35% sowie die mit erster operativer Maßnahme um ca. 45% ab, wobei die prozentuale Verteilung der Maßnahmen gleich blieb. Die Art der operativen Maßnahme hing nicht davon ab, ob ein Screening rechtzeitig, verspätet o. nicht durchgeführt wurde. Die Inzidenz der 'operativen Maßnahmen' betrug 0,26/1000 Lebendgeburten im Jahrgang 1997. Im Verlauf der Studie sank der Anteil der Kinder ohne Ultraschallscreening von 22% auf 8%; der Screeningzeitpunkt verschob sich von der U2 zur U3 hin. 18% der Kinder hatten im initialen Ultraschallscreening einen Normalbefund.
Fazit
Das Ultraschallscreening reduziert die Rate operativer Maßnahmen bei Hüftdysplasie auf mind. 1/3. Mind. 55% der Fälle mit "operativen Maßnahmen" sind auch durch eine Optimierung im Screening nicht verhinderbar. Die Daten liefern keine Begründung für ein Ultraschallscreening in der 1. Lebenswoche.