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Konsequenzen aus der Inzidenz der Muskelausfälle an der Hand bei traumatischen Plexus brachialis Läsionen
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Ausfallmuster der Hand-Muskeln bei traumatischen Arm-Plexus-Läsionen?
Methoden
Bei 104 Patienten, die sich bei uns zwischen 04/1994 und 10/2000 vorgestellt oder einen funktionsverbessernden Eingriff erhalten haben, wurde prospektiv der gesamte Muskelstatus des betroffenen Arms erhoben (Alter bei Unfall: 26 (14-58) Jahre; Intervall Unfall bis Untersuchung: 67 (9-321) Monate).
Ergebnisse
Die einzelnen Handmuskeln zeigten folgende prozentuale Häufigkeit der Kraftgrade (0-2°=keine relevante Funktion, 4-5°=als Spendermuskel für Transfer geeignet): Muskel Kraftgrad 0-2 (%) / Kraftgrad 4-5 (%)
Extensoren Ext. carpi rad. 69/26 - Ext. digitorum (EDC) 69/28 - Ext. carpi uln. 71/24 - Ext. indicis 70/25
Flexoren Flex. carpi rad. 50/45 - Palm. long. 48/50 - Flex. dig. sup. 48/47 - Flex. dig. prof. II/III 47/45 - Flex. carpi uln. 52/45 - Flex. dig. prof. IV/V 53/39
Daumen Abd. poll. 67/27 - Ext. poll. brev. 70/26 - Ext. poll. long. 70/26 - Flex. poll. long.(EPL) 52/41 - Add. poll. 60/36 - Opp. poll. 62/25
Es resultierten folgende Operationen:
Operation: Anzahl
Flexoren -- EDC-Transfer: 20 / Flexoren -- EPL-Transfer: 11 / Handgelenksarthrodese: 7
Schlussfolgerungen
Die anzuwendenden Sekundäroperationen hängen in entscheidendem Maße vom muskulären Ausfallmuster ab. Zur Wiederherstellung der Greiffunktion sind besonders häufig die ausgefallenen Extensoren (69-71%) und Daumenabspreizer (67-70%) mit Ersatzoperationen zu adressieren. Als Spendermusklen stehen in ca. 50% der Fälle der M. palm. long. und M. flex. carpi uln. zur Verfügung.