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Komplikationen nach Entnahme autologen Knochens aus dem ventralen und dorsalen Beckenkamm - eine prospektive, kontrollierte Studie
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
In einer prospektiven, kontrollierten Studie sollte die Komplikationsrate nach Entnahme von autologem Knochen aus dem ventralen oder dorsalen Beckenkamm dokumentiert werden.
Methoden
Bei 113 Patienten wurde ein mono- bis trikortikaler Block aus dem vorderen (n=73) oder hinteren (n=40) Beckenkamm entnommen. Größe des Blocks (0,4 - 43 cm3, Median 9,7 cm3), OP-Zeit (12-65 Minuten, Median 28 Minuten) sowie postoperative Komplikationen wurden prospektiv dokumentiert.
Ergebnisse
Die Komplikationsrate lag am ventralen Beckenkamm höher als dorsal: Gesamtrate 63 % vs. 32,5 %, starke Hämatome 9,6 % vs. 5 %, mäßige Hämatome 34,3 % vs. 15 %, Wunddehiszenz 2,7 % vs. 0 %. Ein Hämatom am ventralen Beckenkamm mußte offen revidiert werden. Am ventralen Beckenkamm fand sich eine Fraktur des Os ilium sowie ein Abriß der Crista iliaca. Infektionen, Verletzungen des N. cutaneus femoris lateralis, Gefäßverletzungen oder Hernien fanden sich nicht. Am dorsalen Beckenkamm zeigten sich keine schweren Komplikationen.
Schlußfolgerung
Aufgrund der deutlich niedrigeren Komplikationsrate bei erhöhter Ausbeute sollte die Entnahme am dorsalen Beckenkamm bevorzugt werden. Eine ventrale Entnahme sollte gut indiziert sein. Hinsichtlich einer um 28 Minuten verlängerten OP-Zeit müssen auch synthetische Knochenersatzstoffe bedacht werden.