Article
Evaluation von Risikofaktoren für heterotope Ossifikationen nach Hüfttotalendoprothesen - gibt es ein diagnosespezifisches Risiko?
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Das Risiko für die Ausbildung heterotoper Ossifikationen nach Hüfttotalendoprothesen (HTP) soll unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren untersucht werden.
Methoden
647 Patienten, die eine HTP implantiert bekamen, wurden 6 Monate postoperativ bezüglich des Auftretens von HO nachuntersucht. Neben der Grunderkrankung der Patienten wurden verschiedene andere potentielle Einflussfaktoren wie Geschlecht und postoperative Einnahme Nichtsteroidaler Antiphlogistika (NSAR) erfasst und die Häufigkeit von HO in verschiedenen Patientengruppen miteinander verglichen.
Ergebnisse
Bei 43,6 % der Patienten mit idiopathischer Coxarthrose konnten signifikant häufiger (p = 0,012) HO beobachtet werden als bei den Patienten mit rheumatoider Arthritis (23,4 % HO) und auch signifikant häufiger als bei allen anderen Patienten zusammen (31,0 % HO). Die gefundenen Unterschiede lassen sich jedoch zum Teil auf Gruppenspezifische Unterschiede zurückführen. So erhielten in der Gruppe der Coxarthrose Patienten nur 70,1 % der Patienten prophylaktisch gegen HO wirksame NSAR, wohingegen mit 93,6 % bei den Rheumatikern fast alle Patienten NSAR erhalten hatten. Auch war der Frauenanteil in der Gruppe der Rheumatiker deutlich höher als bei den Arthrosepatienten. Unabhängig von der Art der Erkrankung war die Rate von HO bei den Frauen deutlich geringer.
Schlussfolgerungen
Unterschiedliche Häufigkeiten von Heterotopen Ossifikationen nach HTP bei verschiedenen Erkrankungen können zum Teil auf spezifische Einflussfaktoren in den Patientengruppen zurückgeführt werden.