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Operative Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen bei Patienten über 60 Jahre
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ziel dieser Studie war es einerseits die Ergebnisse nach lumbaler offener Bandscheibenoperation jenseits des 60. Lebensjahres zu evaluieren und andererseits nach Unterschieden zu den jüngeren Patienten zu fahnden.
Methoden
Im Zeitraum von 01.01.90 bis 31.05.02 wurde bei 810 Patienten mit einem lumbalen Bandscheibenvorfall eine offene Nukleotomie durchgeführt. Darunter befanden sich 99 Patienten zwischen 60 und 88 Jahren, die durchschnittlich nach 32 Monaten mindestens 6 Monaten nachuntersucht worden sind.
Ergebnisse
Wir konnten 88 Patienten (87 %) nachuntersuchen, da sDurchschnittsalter lag bei 68 Jahren. Intraoperativ fanden sich in 47 % Sequester, 45 % Prolapse und 8% Protrusionen. Höhenverteilung gestaltete sich wie folgt: Th12/L1 2, L1/2 1, L2/3 9, L3/4 23, L4/5 47, L5/S1 17. Als Ergebnis der Nachuntersuchung konnte der Beinschmerz bei den Patienten signifikant besser beeinflußt werden als der Rückenschmerz. Bei insgesamt 85 % wurde der Erfolg der OP mit gut und sehr gut beurteilt. Bei 23 % ( n = 23) der Patienten fand sich eine zusätzliche spinale Enge.
Schlussfolgerungen
Die klinischen Ergebnisse bei den Patienten über 60 entsprechen unter konsequenter operativer Mitbeachtung einer spinalen Enge denen des gesamten Krankengutes. Es fällt auf, daß erstens bei den älteren Patienten häufiger das Segment L3/4 und höhere Segmente betroffen sind und häufiger ein freier Sequester vorliegt. Insgesamt haben wir eine deutliche Zunahme der operativ zu versorgenden Patienten über 60 in den letzten Jahren beobachtet.