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Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in der Infektdiagnostik bei Endoprothesen
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die eindeutige Diagnose einer periprothetischen Infektion ist weiterhin problematisch. Durch die Einführung der PCR sollte ein schnelles und von der Vitalität der Erreger unabhängiges Verfahren zur Verbesserung der Diagnostik führen. Bestätigen sich die Erwartungen im Hinblick auf die Infektdiagnostik?
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden an 48 Patienten, bei denen eine Revision nach Implantation einer Endoprothese (29 Hüft-, 19 Knieendoprothesen) erforderlich wurde, eine konventionelle mikrobiologische Untersuchung, eine PCR zum Nachweis des prokaryontischen rRNA Gens und eine histologische Untersuchung an intraoperativ gewonnenem Material nach der Methode von Mirra et al. durchgeführt. Die Verfahren wurden gegeneinander hinsichtlich der Spezifität, der Sensitivität und des prädiktiven Wertes des positiven und negativen Tests ausgewertet.
Ergebnisse
Eine Infektion wurde histologisch in 24, mikrobiologisch konventionell in 16 und mit der PCR in 8 von 48 Fällen nachgewiesen. In allen Vergleichen lag die Sensitivität der PCR zwischen 31 und 44% bei Spezifität zwischen 97 und 100%.
Schlussfolgerungen
Die Untersuchungen zeigen, dass die Verwendung der PCR in der gewählten Form die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann. Gerade der Nachweis s.g. schleichender Infektionen bleibt ein bisher unzureichend gelöstes Problem in der Behandlung von Prothesenkomplikationen.