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Die mediale Ligamentotomie (MLT) als ergänzende Maßnahme zum arthroskopischen Gelenkdebridement beim älteren Gonarthrosepatienten
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ist das arthroskopische Vorgehen beim älteren Gonarthrosepatienten sinnvoll? Welchen Einfluss hat das Einkerben des medialen Seitenbandes (mediale Ligamentotomie: MLT) auf das Ergebnis?
Methoden
Im Zeitraum 10/97 - 03/02 wurden 110 Patienten (Alter > 65 Jahre; 70,2 ± 4,4) wegen einer Gonarthrose III.° arthroskopiert. Ein alleiniges Gelenkdebridement (Knorpelglättung, Meniskusresektion, Exophytenabtragung) erfolgte 83 mal (Gruppe A). Bei 27 Patienten erfolgte zusätzlich eine MLT (Gruppe B). Die Bestimmung demographischer Daten, des Lysholm-Scores und der Schmerzintensität (Visuelle Analogskala) erfolgten prospektiv und zum Zeitpunkt des follow-up. 98 Patienten konnten nach 17,3 ± 9,1 (7-36) Monaten nachuntersucht werden.
Ergebnisse
Bei 17 Patienten (Gr. A:16, Gr. B: 1; p<0,05) erfolgte nach durchschnittlich 7,6 ± 4,3 Monten die endoprothetische Versorgung. Das kumulierte "endoprothesen-freie Überleben" nach Arthroskopie, berechnet nach Kaplan-Meier, beträgt 30,0 ± 1 (CI: 28-33) Monate. Die Daten der 81 Patienten, die bisher keiner TEP bedurften, sind in der Tabelle dargestellt. Die Beschwerden konnten in beiden Gruppen signifikant gebessert werden. Patienten der Gruppe B hatten ein signifikant besseres Ergebnis.
Schlussfolgerungen
Durch den das arthroskopische Debridement gelingt es in ca. 20%, eine signifikante Beschwerdeverbesserung zu erzielen. Die zusätzliche MLT scheint wegen der möglichen Dekompression des Varus, der Denervierung und besseren intraoperativen Sicht im medialen Gelenkraum, eine sinnvolle additive Maßnahme zu sein.