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Intramedulläre Druckverhältnisse während der Markraumendoskopie von langen Röhrenknochen. Erste experimentelle Ergebnisse einer neuen endoskopischen Technik
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Mit der von uns im vergangenen Jahr vorgestellten Methode der intramedullären Knochenendoskopie (intramedullary bone endoscopy, IBE) ist es gut möglich, innerhalb eines langen Röhrenknochen ein "neocavum" zur Inspektion bzw zur endoskopischen Manipulation im Markraum zu schaffen. Um mehr über mögliche Nebenwirkungen der Prozedur zu erfahren, haben wir ein Experiment zur Messung des intramedullären Druckes während der Markraumendoskopie durchgeführt.
Methodik
Das Experiment wurde an 4 Unterschenkel-Amputaten (Knieexartikulation) durchgeführt. Eintrittspunkt für das Endoskop war jeweils der von der Marknagelung bekannte, standartisierte Eintrittspunkt oberhalb der Tuberositas tibiae. Zur Messung des intramedullären Druckes wurde ca 10 cm distal des Eintrittspunktes eine 2,5 mm Kanüle platziert, die mit dem "Combitrans-Transducer" (B. Braun, Melsungen) verbunden wurde. Der Combitrans-Transducer, normalerweise für intravasale Blutdruckmessung benützt, transformiert Druck in ein elektrisches Singnal nach dem piezoresisitiven Prinzip. Über einen angeschlossenen Monitor (Hewlett & Pacard M1275A) wurde das Signal dargestellt und auf einem Koordinatensystem visualisiert. Anschließend erfolgte die Präparation des Markraumes unter unter endoskopischer Sicht und kontinuierlicher Druckmessung.
Ergebniss
Der höchste während der endoskopischen Präparation gemessene intramedulläre Druck betrug 125 mm Hg. Weder während der Platzierung des Endoskops am Eintrittspunkt, noch während der Präparation nach distal konnte an der Spitze der Messkanüle eine Druckveränderung festgestellt werden. Erst als das Endoskop die Messkanüle erreichte und unter Sicht die Kanüle freipräpariert wurde, zeigte sich eine lokale Druckänderung. Diese war jedoch immer innerhalb eines durchschnittlichen Wertes von 80 - 100 mm Hg.
Schlussfolgerung
Die vorgestellte Technik der Markraumendoskopie (IBE) erzeugt lokale Druckveränderungen bis zu maximal 125 mm Hg an der Spitze des Endoskopes. Dieser lokale Druck wird nicht nach distal in den medullären Kanal weitergeleitet. Aus diesem Grund kann die vorgestellte Technik hinsichtlich der lokalen Druckverhältnisse als sicher betrachtet werden. Pathophysiologische Abläufe, wie sie beispielsweise von der Marknagelung bekannt sind (Fett-Embolie bei Drücken bis über 1500 mm Hg / Lokale enostale Durchblutungsstörungen), müssen nicht befürchtet werden.