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Ergebnisse der konservativen und operativen Therapie bei Tibia vara Blount an 12 Kniegelenken
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die Tibia vara Blount ist eine seltene Erkrankung der medialen Tibiametaphyse. Gefahren sind ein frühzeitiger Fugenschluss, Instabilitäten und Subluxationen. Ziel war eine Evaluation unserer Patienten.
Methoden
Wir behandelten sieben Kinder (5 w, 2 m, 5x beidseits). Gehbeginn im Mittel mit 9,5 Mon., Diagnosestellung mit 25,7 Mon. Sieben Seiten wurden konservativ behandelt, fünf Seiten mussten (mehrmals) operiert werden: 5x valg. Tibia-Pendelosteotomie, 4x Elevation des medialen Tibiaplateaus, 1x Ilizarov-Technik. Auswertung mittels Tibiaplateau-Diaphysen-Winkel (TDW), der gut mit dem Wachstumsfugen-Diaphysen-Winkel korreliert (R=0,89).
Ergebnisse
Die sieben konservativen Behandlungen (Erstvorstellung mit 30,9 Mon.) begannen bei mittleren 12,6°, die stärkste Abweichung betrug 14,4°. Beim letzten Follow-up nach 81,1 Mon. betrug der TDW 6,6°. Hingegen betrug der Erstwert in der OP-Gruppe 22,4° (mit 73,0 Mon.), der stärkste Wert 28,6°. Postoperativ lag der TDW bei 5,8°, der letzte Follow-up nach 102,6 Mon. ergab 12,4°. Die femorotibiale Achse maß in der konservativen Gruppe anfangs 9°, zuletzt 3,4°, in der OP-Gruppe anfangs 19,4°, maximal 22,4°, direkt postoperativ 0,6° Valgus und zuletzt 4,4° Varus.
Schlussfolgerungen
Die Tibia vara Blount ist eine oft progrediente Erkrankung, die ohne Therapie schwerwiegende Folgen für die Statik hat. Bei frühem Therapiebeginn ist die konservative Therapie meist erfolgreich. Bei einer Fehlstellung ab etwa 20° TDW kann operativ ein gutes Ergebnis erzielt werden. Kontrollen bis zum Wachstumsabschluss sind notwendig.