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Nutzen der frühfunktionellen Therapie der distale Radiusfraktur (Typ 23A3) beim alten Patienten.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Beim alten Menschen kommt es aufgrund der Altersosteoporose bereits bei geringem Trauma zur distalen Radiusfraktur. Die konservative Therapie führt bei regelhaft vorliegender Trümmerzone im metaphysären Bereich zu unbefriedigenden Ergebnissen. Eine operative Versorgung mittels Kirschnerdraht- oder Schraubenosteosynthese ist mit einer relativ langen Ruhigstellung vergesellschaftet, so dass gerade bei älteren Patienten zusätzliche Funktionseinschränkung entstehen. Dagegen erlaubt eine Plattenosteosynthese eine frühfunktionelle Weiterbehandlung. Die vorliegende Studie prüft ob die Plattenosteosynthese bei der distalen, metaphysären Mehrfragmentfraktur des alten Patienten einer Schraubenosteosynthese überlegen ist.
Methoden
In einer offenen prospektiven Studie von 10.1999 bis 10.2002 wurden Patienten jenseits des siebzichsten Lebensjahres mit einer A3 Fraktur erfaßt. Diese wurden randomisiert mit Platten- oder Schraubenosteosynthese versorgt. Eine Nachuntersuchung wurde in einem Zeitraum von 6 bis 12 Monate durchgeführt. Die erreichten Score Werte sowie die subjektive Einschätzung mittels VAS beider Gruppen wurden mittels Chi-Quadrat Test verglichen.
Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum wurden 60 Patienten in die Studie eingeschlossen und nachuntersucht. Bei 30 Patienten (26 weibliche, 4 männliche Patienten) wurde eine Plattenosteosynthese (Gruppe A), bei 30 Patienten (27 weibliche, 3 männliche Patienten) wurde eine Schraubenosteosynthese (Gruppe B) durchgeführt. Gruppe A hatte ein Durchschnittsalter von 79,68 Jahren (min:70; max: 92), Gruppe B ein Durchnittsalter von 79,5 Jahren (min.: 70, max.: 98). Die Dauer der postoperativen Gipstherapie lag bei Patienten der Gruppe A bei 14 Tagen, der Gruppe B bei 21 Tagen. Nach dem von Sarmiento modifizierten Score von Gartland und Werley erreichten 68 % der Patienten der Gruppe A ein exzellentes und gutes Ergebnis gegenüber 63% der Gruppe B. Bei der Einschätzung der Schmerzen gaben die Patienten auf einer visuellen Analogskala (0-10) einen Mittelwert von 1,6 an. Im Gegensatz zu den Schraubenosteosynthesen war bei den Plattenosteosynthesen keine weitere OP zur ME notwendig.
Schlussfolgerungen
Die übungsstabile Plattenosteosynthese ist hinsichtlich der erreichten Funktion und Schmerzfreiheit der Schraubenosteosynthese überlegen. Außerdem ist ein erneuter stationärer Aufenthalt zur Metallentfernung nicht notwendig.