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Die simultan dorsoventrale Navigation mit CT-Flouromatching bei der Stabilisierung von thoracolumbalen Wirbelfrakturen in Bauchlage.
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Published: | November 11, 2003 |
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Einleitung
Die einzeitige dorsoventrale Instrumentation thoracolumbaler Wirbelfrakturen mit endoskopisch gestütztem ventralen Vorgehen in Bauchlage erspart eine zeitaufwendige intraoperative Umlagerung und verkürzt die Anästhesiezeiten erheblich. Die Navigation der Pedikelschrauben von dorsal ist mittlerweile ein Standardverfahren geworden. Eine ventrale Navigation der Instrumentation, der Ausräumung von Bandscheiben und Reposition von den Spinalkanal einengenden Hinterkantenfragmenten ist insbesondere bei endoskopisch gestützten Verfahren wünschenswert und sollte die Sicherheit verbessern.
Patienten und Methode
Seit März 2002 wurde bei 36 Patienten eine navigierte Instrumentation durchgeführt: 19 simultan kombiniert dorsoventrale, 8 ventral nach notfallmäßiger dorsaler Instrumentation ohne Navigation und 9 ausschließlich ventrale Instrumentationen. Verwendet wurde das Vector Vision - System (Fa. BrainLAB). Die Referenzklemme wird jeweils am Processus spinosus des caudalen zu instrumentierenden Wirbels angebracht. Nach dem CT-Flouromatching erfolgt die navigierte dorsale Instrumentation. Für das ventrale Vorgehen wird eine mit den optischen Markern versehene lange Ahle referenziert. Ohne erneutes Matching und ohne erneutes Ausrichten des Navigationssystems kann so endoskopisch gestützt über die laterale Minithoracotomie oder den retroperitonealen Zugang auch ventral navigiert werden.
Ergebnisse
Bei 3 Patienten konnte die Navigation wegen Dislokation der Referenzklemme nicht zu Ende geführt werden. Das Flouromatching war bei 32 Patienten ausreichend, bei den anderen 4 Patienten musste Oberflächenmatching durchgeführt werden. Die Operationsdauer verlängerte sich gegenüber dem gleichen operativen Vorgehen ohne Navigation um 26 min. Bei den postoperativen CT-Kontrollen ergaben sich bei 6 Pedikelschrauben Differenzen von mehr als 2mm zu den intraoperativen Screenshots. Mit der Navigation in Zusammenhang stehende Komplikationen traten sonst keine keine auf.
Schlußfolgerungen
Die kombiniert dorsoventrale Navigation bei Operationen an der thoracolumbalen Wirbelsäule erleichtert vor allem beim endoskopisch gestützten ventralen Vorgehen die Orientierung erheblich und trägt somit zu erhöhter Sicherheit für den Patienten bei. Der zusätzliche Zeitaufwand ist mit etwas weniger als einer halben Stunde tolerabel. Eine BV-Kontrolle am Ende der Operation sollte in jedem Fall durchgeführt werden. Probleme gibt es zur Zeit noch mit dem öfters nicht ausreichend zuverlässigen CT-Flouromatching vor allem im thoracalen Bereich der Wirbelsäule.