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Prospektiver Vergleich zweier Trägermaterialien bei der matrixgekoppelten autologen Knorpelzelltransplantation: klinische, radiologische und histologische Ergebnisse nach 24 Monaten.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Für die Behandlung umschriebener posttraumatischer Knorpeldefekte des Kniegelenkes wird die Technik der matrixgekoppelten autologen Knorpelzelltransplantation mit unterschiedlichen Trägermaterialien verwendet. Der biologische und klinische Effekt dieser Zellträger ist bislang unklar. In einer prospektiven Vergleichsstudie wurden ein Collagen I/III Träger (MACI ®) mit einem Hyaluronsäureträger (Hyalograft C ®) nach 24 Monaten mit klinischen, radiologischen und histologischen Evaluierungen verglichen.
Methodik
Bei 16 Patienten mit posttraumatischen umschriebenen Knorpeldefekten des medialen Femurkondylus wurde nach Arthroskopie und Zellkultivierung eine matrixgekoppelte autologe Knorpelzelltransplantation durchgeführt. Über eine Miniarthrotomie erfolgte das Debridement des Defektes unter Schaffung intakter Knorpelränder, die Bestimmung der Transplantatgröße und die Auffüllung des Defektes. Dabei wurden 9 Defekte mit einer Collagen I/III Membran und 7 Defekte mit einem Hyaluronsäurevlies gedeckt. Die postoperative Evaluierung umfasste das klinische Scoring (ICRS, Lysholm und KOOS) und das hochauflösende knorpelspezifische MRI nach 3, 6, 12 und 24 Monaten. Bei 8 Patienten erfolgte eine Kontrollarthroskopie mit der Gewinnung von Stanzzylindern im Durchmesser von 2 mm aus dem Zentrum und der Randzone des Transplantatareals. Die Histologie umfasst Färbungen mit Hämatoxylin-Eosin, Alcianblau, Safranin-O, sowie immunhistochemische Färbungen mit monoklonalen Antikörpern gegen Kollagen Typ I und Kollagen Typ II.
Ergebnisse
Während des operativen Eingriffes bestanden keine Unterschiede zwischen den Trägermaterialien in bezug auf Transplantatstabilität und Adhärenz. Im postoperativen Verlauf fanden sich in beiden Gruppen keine Infektionen. In der Gruppe der Patienten mit Hyaluronsäurevlies beobachteten wir bei 4 Patienten im Zeitraum von 2 bis 4 Wochen eine diffuse Schwellung des operierten Kniegelenkes mit Temperaturerhöhungen auf durchschnittlich 37,2° C, die ohne spezifische Therapie remittierten. Die klinischen Scores zeigten zu keinem Evaluierungszeitpunkt signifikante Unterschiede. Das radiologische Scoring zeigte Unterschiede hinsichtlich der Defektauffüllung und Signalintensität. Die histologischen Untersuchungen zeigen in Abhängigkeit der Zeitdauer zwischen Transplantation und Biopsie die Ausbildung von Faserknorpel und hyalinartigem Knorpel mit typischer Schichtung, Zellanordnung und dem Nachweis von Collagen Typ II.
Schlussfolgerungen
Im Beobachtungszeitraum von 24 Monaten zeigen die verwendeten Trägermaterialien für die matrixgekoppelte autologe Knorpelzelltransplantation in der klinischen Evaluierung keine signifikanten Unterschiede. Die beiden Trägermaterialien zeigten aber Unterschiede im postoperativen Verlauf, dem radiologischen Scoring und in der histologischen Analyse.