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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Pleuraempyem, Perikardempyem und septisch bedingte Ruptur der Aorta abdominalis mit letalem Ausgang als Folge einer Pneumokokkensepsis

Meeting Abstract

  • H. Hendrix - Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • T. Nagel - Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • T. Lange - Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • V. Kamlak - Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • P. Boor - Institut für Pathologie, Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen, Aachen
  • F. Noack - Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP38

doi: 10.3205/13dgt088, urn:nbn:de:0183-13dgt0881

Published: October 14, 2013

© 2013 Hendrix et al.
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Zielsetzung: Während Pleuraempyeme, zumeist als Folge einer Pneumonie, trotz moderner Antibiotikatherapie, häufiger auftreten, sind Perikardempyeme und die septisch bedingte Ruptur der Aorta sehr seltene Erkrankungen. Wir berichten über einen Patienten, der als Folge einer Pneumokokkensepsis ein Pleuraempyem sowie ein Perikardempyem entwickelt hatte und trotz aggressiver chirurgischer Therapie nach einer initialen Stabilisierungsphase an den Folgen einer septisch bedingten Ruptur der Aorta abdominalis verstarb.

Methoden: Der 60-jährige Patient war wegen progredienter Dyspnoe, Fieber und produktivem Husten in einem auswärtigen Krankenhaus stationär aufgenommen worden. Dort wurde die Diagnose einer pneumogenen Sepsis mit laborchemisch massiv erhöhten Entzündungsparametern, radiologisch nachgewiesenen Pleuraergüssen beidseits, Perikarderguss und akutem Nierenversagen gestellt. In der Blutkultur konnten Pneumokokken isoliert werden. Nach klinischer Stabilisierung wurde uns der Patient 4 Tage später zur weiteren Therapie zuverlegt.

Ergebnisse: Am Aufnahmetag führten wir eine notfallmäßige Dekortikation links, eine komplette Pleurektomie sowie bei intraoperativ nachgewiesenem Perikardempyem eine Perikardfensterung durch. Postoperativ war der Patient zunächst katecholaminpflichtig und bot klinische Zeichen der Sepsis mit hämofiltrationspflichtigem Nierenversagen und respiratorischer Partialinsuffizienz. Nachdem der Patient stabilisiert und geweant werden konnte, kam es am 4. postoperativen Tag plötzlich zu einem Blutdruck- und Hb-Abfall ursächlich durch eine massive retroperitoneale Blutung, so dass der Patient trotz Notfalllaparotomie und Reanimation verstarb. In der Obduktion wurde eine infrarenale Ruptur der Aorta, ursächlich bedingt durch einen mit Pneumokokken besiedelten Plaque, diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Trotz moderner Antibiotika-, chirurgischer und intensivmedizinischer Therapie kommt es in sehr seltenen Fällen zu schwerwiegenden, auch in Kombination auftretenden Komplikationen im Rahmen einer Pneumokokkeninfektion, die einen fatalen Verlauf zur Folge haben können. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend.