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Wachstumsmuster pulmonaler Adenokarzinome – Analyse und Vergleich molekularbiologischer Eigenschaften lepidischer und solider Adenokarzinome
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Published: | October 14, 2013 |
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Zielsetzung: Pulmonale Adenokarzinome der neu definierten Subtypen: lepidisch, azinär, papillär, mikropapillär und solide weisen charakteristische Wachstumseigenschaften und damit auch unterschiedliche klinische Überlebensprognosen auf. Bei Patienten mit lepidischen Adenokarzinomen finden sich hierbei besonders günstige Verläufe, während das solide Wachstumsmuster mit einer besonders schlechten Prognose assoziiert ist. Die zu unterstellenden Unterschiede in den Genexpressionssignaturen zwischen lepidischer und solider Adenokarzinomarchitektur sollen im Rahmen dieser Studie identifiziert und bewertet werden.
Methoden: Aus Kryoschnitten operierter Adenokarzinom-Patienten wurde mittels Lasermikrodissektion Gesamt-RNA von je 10 reinen Proben lepidischer und solider Adenokarzinomanteile isoliert und nach Quantifizierung und Hybridisierung einer Genexpressionsanalyse zugeführt. Aus den Microarraydaten wurden mittels LIMMA-Analyse differenziell exprimierte Gene identifiziert. Die Genontologie-Statistik erfolgte mittels GOstat.
Ergebnisse: Der Vergleich der Genaktivität zwischen den beiden Mustern zeigte 730 hoch- und 113 herunterregulierte Gene. Hieraus wurden zur weiteren immunhistochemischen Validierung auf Proteinebene zunächst 4 Kandidatengene ausgewählt, die möglicherweise die prognostischen Unterschiede mit erklären könnten: Hochreguliert im soliden Muster fanden sich u.a. ERRF1, ein Inhibitor des EGFR-Pathways, PFKP und ITPKA, assoziiert mit Tumorprogression; hochreguliert im lepidischen Subtyp ANG (Angiogenin), assoziiert mit Gefäßneubildung, Apoptose und Überleben.
Schlussfolgerung: Die Analyse konnte signifikante Unterschiede in der Aktivität von vorbekannten Karzinom-assoziierten Genen zwischen soliden und lepidischen Adenokarzinomanteilen aufzeigen. Diese und weitere Forschungen zur Validierung könnten helfen, die Unterschiede in Biologie und Prognose der einzelnen Subtypen zu erklären sowie Ansatzpunkte für die weitere Entwicklung neuer Methoden zur immunhistochemischen Identifizierung und ggf. Therapie zu liefern.