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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Intrakapsuläre Resektion eines Neurinoms des N. phrenicus unter Erhalt der Zwerchfellfunktion

Meeting Abstract

  • I. Kropivnitskaya - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG-Klinik, Hannover
  • M. Krüger - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG-Klinik, Hannover
  • N. Zinne - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG-Klinik, Hannover
  • R. Zhang - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG-Klinik, Hannover
  • A. Haverich - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG-Klinik, Hannover
  • E. Hermann - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurochirurgie, Hannover
  • M. Nakamura - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurochirurgie, Hannover
  • F. Länger - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pathologie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 2.4

doi: 10.3205/12dgt81, urn:nbn:de:0183-12dgt814

Published: September 17, 2012

© 2012 Kropivnitskaya et al.
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Einleitung: Das Neurinom des Nervus phrenicus stellt ein sehr seltene Differentialdiagnose für Raumforderungen im vorderen Mediastinum dar. Die Indikation für die Resektion ist durch zu befürchtende Komplikationen infolge der raumfordernden Wirkung der Läsionen gegeben. Zudem können maligne Varianten (MPNST) auftreten. Die Durchtrennung des Nervus phrenicus führt jedoch infolge der konsekutiven Zwerchfellähmung zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lungenfunktionswerte.

Fallbericht: Als Zufallbefund fiel bei einer 51-jährigen Patientin eine 4,8 x 3,5 x 3 cm große Raumforderung im vorderen Mediastinum auf. Computertomographisch wurde eine enge Beziehung zur V. cava superior und zur Aorta ascendens dargestellt. Auf Grund der Dichtewerte wurde eine mediastinale Zyste differentialdiagnostisch in Erwägung gezogen. Eine minimale Verkalkung ließ auch an ein Hamartom denken. Die Operation wurde minimalinvasiv thorakoskopisch begonnen. Nachdem die gut begrenzte Raumforderung vom mediastinalen Fettgewebe und vom Perikard abpräpariert worden war konnte die Diagnose eines Tumors ausgehend vom Nervus phrenicus gestellt werden. Es erfolgte die Konversion zur Thorakotomie und die intrakapsuläre Resektion des Neurinoms. So konnten die Nervenfasern die durch die bindegewebige Kapsel laufen erhalten werden. Nur die Nervenfasern, die gut sichtbar direkt in den Tumor hinein liefen, wurden durchtrennt. Die Operation wurde unter ständiger Kontrolle der Zwerchfellfunktion mittels Neurostimulation durchgeführt. Die postoperativen Röntgen- und Ultraschallkontrollen bestätigten die erhaltene Zwerchfellfunktion.

Schlußfolgerung: Die Resektion von Neurinomen unter Erhaltung der Funktion des betroffenen Nerven wird im Rahmen der Behandlung von Austikus-Neurinomen häufig durchgeführt. Für die sehr selten auftretenden Phrenicus-Neurinome erscheint die Resektion ohne Beeinträchtigung der Zwerchfellfunktion und damit der Lungenfunktion wünschenswert. Eine intrakapsuläre Resektion mit intraoperativer Neurostimulation ermöglicht die Erhaltung der innerhalb der bindegewebigen Kapsel verlaufenden Nervenfasern. Eine regelmäßige Verlaufskontrolle ist erforderlich.