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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Alternatives intraoperatives Atemwegsmanagement mittels Videotubus und Endobronchialblocker

Meeting Abstract

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  • Oliver Klinger - Diakoniekrankenhaus Rotenburg (Wümme) gGmbH, Institut für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Rotenburg/Wümme
  • Jörn Halberstadt - Diakoniekrankenhaus Rotenburg (Wümme) gGmbH, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Rotenburg/Wümme

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV 2.7

doi: 10.3205/12dgt51, urn:nbn:de:0183-12dgt519

Published: September 17, 2012

© 2012 Klinger et al.
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Zielsetzung: Das übliche Vorgehen zum Erreichen einer Einlungenventilation ist der Doppellumentubus (DLT). Diese Methode birgt u. U. eine erhebliche Verletzungsgefahren für die Trachea bzw. beim schwierigen Atemwegen ist der Tubus schlecht platzierbar, ohne dass kritische Bereiche der Sauerstoffversorgung erreicht werden. Dies gilt vor allem für Ungeübte. Wir haben Alternativen gesucht, die wir interdisziplinär präsentieren möchten.

Methode: Es handelt sich um einen Video-Endotrachealtubus mit einem ID von 8,0 oder 7,5 mm, in den eine VGA LED Kamera integriert ist. Der Videotubus läßt sich problemlos mit allen heute für den schwierigen Atemweg gebräuchlichen Hilfsmitteln kombinieren. Der Tubus wird ca. 2 cm vor der Hauptcarina platziert. Es erfolgt dann die Lagerung des Patienten für den geplanten Eingriff. Anschließend wird unter Zuhilfenahme der integrierten Kamera ein gut manövrierbarer Endobronchialblocker in den jeweiligen Hauptbronchus platziert.

Die OP durch den Thoraxchirurgen erfolgt in gewohnter Weise, es wird lediglich dem dünneren Innenlumen des Blockers Rechnung getragen, indem der Thoraxchirurg so früh wie möglich eine Eröffnung der Pleura vornimmt, um die Lunge kollabieren zu lassen. Sollte dieses nicht möglich sein, kann der Endobronchialblocker auch problemlos entblockt und die Lunge unter kurzzeitiger Apnoe des Patienten entlüftet werden, danach erneutes Blocken des Bronchusblockers unter Sicht ohne Gefahr der Dislokation. Im gesamten OP Verlauf erfolgt eine visuelle Kontrolle der Einlungenventilation über die eingebaute Kamera. Idealerweise einsetzbar ist der Videotubus bei allen nicht anatomisch resizierenden Eingriffen, aber auch Lobektomien sind möglich.

Sollte sich intraoperativ ein bronchoskopiepflichtiger Befund ergeben, ist diese durch Apnoe des Patienten und Entblockung des Bronchialblockers jederzeit ohne Aufhebung der Lungenentlüftung möglich. Durch den normalen endotrachealen Tubus ist auch eine evtl. notwendige Nachbeatmung des Patienten ohne Umintubation möglich und man kann im Intensivverlauf jederzeit den Anfall und die Qualität des Trachealsekrets beziehungsweise die Verlegung eines Hauptbronchus mit Sekret detektieren und entsprechend reagieren.

Ergebnis: Videotuben können in bestimmten Situationen die Doppellumenintubation ersetzen.

Schlussfolgerung: Videotuben sind eine Ergänzung zum klassischen DLT.