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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Einfluss der Etablierung von Qualitätsmanagement-Strukturen eines „Lungenkrebszentrums“ (Deutsche Krebsgesellschaft) auf die thoraxchirurgischen Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Jan Groetzner - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Matthias Holzer - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Tim Kleffner - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Claudio DallaRiva - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Caroline Dame - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Thomas Eickholt - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Uwe Haverkamp - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Harald Steppling - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster
  • Peter Feindt - Clemenshospital, Lungenkrebszentrum Münster/Münsterland am Clemenshospital, Münster

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV 1.5

doi: 10.3205/12dgt43, urn:nbn:de:0183-12dgt439

Published: September 17, 2012

© 2012 Groetzner et al.
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Text

Zielsetzung: Die Einführung von Lungenkrebszentrum (LKZ) durch die Deutsche Krebsgesellschaft hatte eine Verbesserung der Versorgungs- und Ergebnisqualität zum Ziel. Voraussetzungen für die Zertifizierung zum LKZ waren u.a. die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems, Mindestmengen und Grenzwerte der thoraxchirurgischen Ergebnisqualität. Ziel unserer Untersuchung war es den Einfluß der Zertifizierung zum LKZ auf das thoraxchirurgische (tc) Lungenkrebsprogramm unserer Klinik zu ermitteln.

Methodik: Es wurden die thoraxchirurgischen Ergebniszahlen innerhalb der ersten 3 Jahre nach der Erstzertifizierung (Gruppen: Z1bisZ3) mit dem letzten Jahr der vorherigen Ära (Gruppe: NZ) verglichen.

Ergebnisse: In unserem Zentrum blieb die Anzahl der jährlichen Primärfälle stabil (NZ: n=219; Z1: n=226; Z2: n=209; Z3: n=234; p=n.s.), während die Anzahl der operierten Primärfälle signifikant gesteigert wurden (NZ: n=71; Z1: n=75; Z2: n=82; Z3: n=93; p<0,05.). Das mittlere Patientenalter war vergleichbar (NZ: 63±10 J; Z3: 65±11 J. p=n.s.). Obschon die Nachbeatmungszeiten (NZ: 10±51 h; Z1: 17±78 h; Z2: 40±210 h; Z3: 40±167 h; p=n.s) und die Intensivpflegezeiten (NZ: 1,9±2,6 d; Z1: 2,2±3,7 d; Z2: 2,2±7,2 d; Z3: 3,7±9,1 d; p=n.s) eher tendenziell nach Zertifizierung länger waren, blieb die Krankenhausverweildauer konstant (NZ: 12,9±4,3 d; Z1: 14,5±5,7 d; Z2: 14,1±7,8 d; Z3: 13,1±9,4 d; p=n.s). Die Mortalität verblieb konstant niedrig (NZ: 1,8%; Z1: 2,6%; Z2: 2,5%; Z3: 3,2%; p=n.s.). Die R1-Resektionsrate im Stadium I und II (NZ: 0%; Z1: 1,6%; Z2: 1,7%; Z3: 0%; p=n.s.) sowie im Stadium III und IV veränderten sich nicht signifikant (NZ: 11,9%; Z1: 12,9%; Z2: 13,6%; Z3: 12,5%; p=n.s.). Ebenso war die Bronchusstumpfinsuffizienzrate konstant gering (NZ: 3%; Z1: 1,3; Z2: 0%; Z3: 4,3%; p=n.s.).

Schlussfolgerung: Die erfolgreiche Etablierung und Zertifizierung von LKZ-Strukturen hat in unserem Zentrum zu einer höheren Operationszahl bei gleichbleibend guten, thoraxchirurgischen Ergebnissen geführt. Hierfür war jedoch ein tendenziell erhöhter klinischer Aufwand erforderlich (längere perioperative Behandlungszeiten), der ebenso wie der Zertifizierungsaufwand bislang nicht als Erlös abgebildet werden kann. Inwieweit die Zertifizierung die Langzeitergebnisse bei der Behandlung von Lungenkrebspatienten beeinflusst wird, bleibt abzuwarten und sollte in multizentrischen Erhebungen ermittelt werden.