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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Pulmonale Metastasektomie bei Malignem Melanom

Meeting Abstract

  • Thomas Osei-Agyemang - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Till Ploenes - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Vera Nikolova - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Johannes Haderthauer - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Bernward Passlick - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV 1.1

doi: 10.3205/12dgt39, urn:nbn:de:0183-12dgt399

Published: September 17, 2012

© 2012 Osei-Agyemang et al.
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Zielsetzung: Die Indikation zur pulmonalen Metastasenchirurgie bei malignem Melanom ist umstritten, da die Langzeitergebnisse nach vollständiger Resektion in den publizierten Serien im Gegensatz zu anderen Entitäten eher ungünstig sind. Wir haben daher den Verlauf der in unserer Abteilung aufgrund operierten Patienten im Hinblick auf prognostische Faktoren untersucht.

Methoden: Die Daten aller zwischen 01/2005 und 06/2010 mit kurativer Intention in unserer Abteilung wegen pulmonal metastasiertem Malignem Melanom operierten Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Der Krankheitsverlauf wurde anhand von Ambulanzberichten oder Versandt von Fragebögen an die nachsorgenden Ärzte ermittelt. Die Korrelationsanalyse erfolgte nach Pearson.

Ergebnisse: Im Untersuchungsintervall wurden 23 Patienten (12 Männer, 11 Frauen) mit einem medianen Alter von 65 (31–78) Jahren bei Lungenoperation identifiziert. Bei 7 Patienten waren vor der Lungenoperation extrapulmonale Metastasen bekannt und behandelt worden. Nach einem medianen Follow-up Intervall von 12,3 Monaten leben 2 Patienten rezidivfrei (30 und 35 Monate krankheitsfreies Intervall (DFI)), 5 Patienten leben mit Rezidiv (nach einem DFI von 12, 6, 5, 19 und 9 Monaten), 7 Patienten sind verstorben (14, 9, 8, 7, 11, 13 und 12 Monate post OP), bei 5 Patienten ist bekannt, dass sie ein Rezidiv hatten der aktuelle Status jedoch unbekannt (DFI 44, 2, 12, 15 und 3 Monate) und bei weiteren 4 Patienten ist der Rezidivstatus völlig unklar geblieben. Eine signifikante Korrelation mit dem DFI ergab sich für das Intervall zwischen Primärtumor und Lungenmetastasektomie p<0,01. Die Metastasenanzahl erreichte in unserem Kollektiv nicht das Signifikanzniveau. Das Vorhandensein extrapulmonaler Metastastasen war ebenfalls kein relevanter Prognosefaktor bezüglich des DFI (median 9,6 Monate ohne (2–44 Monate) vs. 8,9 Monate mit (2–30 Monate)). Auch die Aufteilung nach Alter bei Operation in unter und über 65-jährige war für das krankheitfreie Intervall nicht relevant.

Schlussfolgerungen: Als ungünstiger Prädiktor bestätigt sich in unserer Analyse ein kurzes krankheitsfreies Intervall. Die Metastasenanzahl wird in unserer Analyse nicht signifikant und der Nachweis extrathorakaler Metastasen sowie das Alter bei Operation korrelieren nicht mit dem Verlauf. Im Zweifel sollte unseres Erachtens daher eher eine Operation in Erwägung gezogen werden.