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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Erlaubt die moderne CT Diagnostik unter Einbeziehung der CAD Technologie den Verzicht auf eine Palpationskontrolle im Rahmen der minimalinvasiven Thoraxchirurgie

Meeting Abstract

  • Norman Zinne - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG, Hannover
  • Sabine Dettmer - Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
  • Florian Länger - Medizinische Hochschule Hannover, Pathologie, Hannover
  • Rouyu Zhang - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG, Hannover
  • Irina Kropivnitskaja - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG, Hannover
  • Axel Haverich - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG, Hannover
  • Marcus Krüger - Medizinische Hochschule Hannover, HTTG, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFO 1.5

doi: 10.3205/12dgt33, urn:nbn:de:0183-12dgt330

Published: September 17, 2012

© 2012 Zinne et al.
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Zielsetzung: Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wird untersucht, ob mittels moderner CT-Technik unter Einbeziehung der Computer Aided Detection (CAD) Technologie das Risiko durch die fehlende Palpationskontrolle Lungentumore zu übersehen vertretbar ist.

Methode: Bei allen Patienten, die wegen eines pulmonalen Malignoms über eine Thorakotomie operiert werden, erfolgt präoperativ durch einen Radiologen an Hand der vorliegenden CT-Bilder die Einschätzung der Anzahl der pulmonalen Raumforderungen mit Angabe der Größe, der Lage und der zu vermutenden Dignität. Intraoperativ wird die zu operierende Pulmo von zwei Operateuren durchgetastet und die Anzahl der Herde mit Lappenzuordnung dokumentiert. Die resezierten Herde werden anschließend histologisch untersucht und die entsprechende Dignität festgelegt. Die Studie ist von der Ethikkommission ratifiziert.

Ergebnis: Derzeit sind 95 Patienten im Rahmen der Studie untersucht worden. Es wurden im Mittel 2,56±1,57 Rundherde (RH) pro Patient im CT diagnostiziert, palpiert wurden 1,71±0.81. Präoperativ wurden im CT 1,45±0,88 RH als maligne bewertet. Postoperativ sind 1,32±0,66 RH als maligne befundet worden. Insgesamt sind 3 maligne RH nicht im CT beschrieben gewesen dies entspricht einer Sensitivität von 98% und einer Spezifizität von 47% bezogen auf alle detektierten RH bzw. 89% bezogen auf alle malignitätsverdächtigen RH. Bei 42 Patienten wurde ein CT mit einer Schichtdicke von 2 mm bis 8 mm durchgeführt. Ausschließlich hier wurden Herdbefunde palpiert, welche nicht in der präoperativen Bildgebung gesehen wurden.

Schlussfolgerung: Unter Studienbedingungen ist das Risiko maligne Lungentumore zu übersehen als gering einzuschätzen, insbesondere wenn eine moderne CT-Diagnostik (max. 1,5 mm Schichtdicke +CAD) eingesetzt wird, liegt die Sensitivität im Rahmen dieser Studie bei 100%. Die CAD Technologie bietet vor allem im Bezug auf die Standardisierung einen zusätzlichen Vorteil.

Die manuelle intraoperative Palpation der Lunge ist bei entsprechender präoperativer Bildgebung im Bezug auf die Detektion von malignen Tumoren nicht überlegen.