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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Sind Lungenmetastasen alle gleich? Evaluation mikroskopischer Ausbreitungsmuster am Beispiel von 72 prospektiv erfassten Patienten

Meeting Abstract

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  • Elias Arfanis - Ruhrlandklinik, Thoraxchirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFO 1.2

doi: 10.3205/12dgt30, urn:nbn:de:0183-12dgt306

Published: September 17, 2012

© 2012 Arfanis.
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Zielsetzung: Die operative Entfernung von Lungenmetastasen ist mittlerweile ein etabliertes Behandlungsverfahren. Die Frage nach dem adäquaten Sicherheitsabstand in der Resektion von Lungenmetastasen unterschiedlicher Tumortypen ist bisher nicht ausreichend geklärt.

Methode: Lungenmetastasen von 72 Patienten, die zwischen 2008–2010 in der Ruhrlandklinik operiert wurden, wurden prospektiv präpariert und ihr Ausbreitungsmuster am Übergang zum Lungengewebe systematisch auf das Vorliegen von: Pseudokapsel, Pleurapenetration, lymphangischer Ausbreitung, Gefäßinfiltration, interstitielle Ausbreitung, Satellitenherde, intralaveolär flottierende Tumorzellcluster (ASFCs) und auf R0/R1 Resektion untersucht. Des Weiteren wurde in glatte vs. unscharfe Oberfläche unterteilt und Entzündung im Randbereich sowie das Vorliegen von Regression beschrieben.

Ergebnis: Insgesamt wurden Lungenmetastasen von 13 Patienten mit kolorektalem Karzinom, 12 mit Nierenzell-Ca, 24 mit Sarkomen, 5 mit Melanomen und 18 mit anderen epithelialen Tumoren untersucht.

Die Wachstumsmuster der häufigsten Metastasen unterschieden sich deutlich:

Sakommetastasen haben Pseudokapsel zu 21,7%, Pleurainfiltration zu 34,8% Satellitenherde zu 13%. Kolorektalkarzinommetastasen haben interstitielle Ausbreitung zu 53,9%, ASFC zu 30,8% und Satellitenherde zu 15,4%.

Nierenzellkarzinommetastasen haben Pseudokapsel zu 25%, interstitielle Ausbreitung zu 41,7%, ASFC zu 30,2%. Melanommetastasen haben Pseudokapsel zu 25%.

Es werden umfangreiches histologisches Bildmaterial zur Erläuterung und statistische Korrelationen mit Metastasengröße und R-Status dargestellt

Schlussfolgerung: Unterschiedliche Primärtumoren führen zu völlig unterschiedlichen Ausbreitungsmustern ihrer Metastasen in der Lunge. Die Kenntnis der Ausbreitungswege könnte in Zukunft in der Operationsplanung berücksichtigt werden.