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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Ergebnisse der Resektion von Sternumtumoren

Meeting Abstract

  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Jan Selig - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Michael Mohr - Universitätsklinikum Münster, Pulmologie, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocHS 7.3

doi: 10.3205/12dgt23, urn:nbn:de:0183-12dgt230

Published: September 17, 2012

© 2012 Redwan et al.
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Zielsetzung: Die Sternumresektion ist mit einer erhöhten Morbidität assoziiert und kann eine Herausforderung in der Thoraxchirurgie darstellen.

Methode: In einer retrospektiven Studie wurden die Patienten analysiert, bei denen eine komplette oder partielle Sternumresektion aufgrund einer Tumorerkrankung vorgenommen wurde.

Ergebnis: Zwischen 1990 und 2010 wurde bei insgesamt 42 Patienten (26 weiblich, 16 männlich) im durchschnittlichen Alter von 53 (23–82) Jahren eine Sternumresektion bei Thoraxwandtumoren durchgeführt. Die Indikationen zur chirurgischen Resektion waren primäre ossäre Sternumtumore bei 24 Patienten (Chondrosarkom in 12 Fällen) und ossäe Sternummetastasen in 18 Patienten (Mammakarzinom in 11 Fällen). 9,5% der Patienten erhielten eine neoadjuvante Radio-/Chemotherapie, 12% eine neoadjuvante Chemotherapie und 12% eine neoadjuvante Radiotherapie. Bei 24 Patienten war die komplette Sternumresektion erforderlich, wohingegen eine partielle Sternumresektion bei den restlichen Patienten (n=18) ausreichend war. Zusätzliche Resektionen mussten bei 26 Patienten durchgeführt werden. Diese beinhalteten Lungenkeilresektionen (n=7), Segmentresektionen (n=2), Scapulektomie (n=1), Clavicotomie (n=8) und Costotomie (n=26). Für die plastische Rekonstruktion wurde ein PTFE-Patch (Gore-Tex®) in 86% der Patienten benutzt. Bei 6 Patienten wurde die Sternumrekonstruktion mittels resorbierbarer Vicryl- oder biologischer Materialien vorgenommen. Die Weichteildeckung erfolgte durch Schwenklappenplastik unter der Verwendung verschiedener Muskeln (M. latissimus, M. rectus abdominis und M. pectoralis). Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 179 (50–330) Minuten. Postoperative Komplikationen traten in 4 Patienten auf. Die mittlere Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 13 (5–40) Tage, die 30-Tages-Mortalitätsrate lag bei 0%. Die 5-Jahresüberlebensrate (5–JÜR) betrug 63.5%. Patienten mit primären Knochentumoren hatten eine signifikant bessere 5–JÜR als Patienten mit sekundären Knochentumoren (85,4% vs. 31,9%, p=0,025)

Schlussfolgerung: Komplette und ausgedehnte Resektionen von Thoraxwandtumoren mit einer stabilen Rekonstruktion und ausreichender Weichteildeckung sind essentiell für ein gutes postoperatives Ergebnis. Für eine patientenorientierte, individualisierte chirurgische Therapie müssen verschiedene Strategien und Materialen zum Einsatz kommen.