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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Welchen Stellenwert hat die Chirurgie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im Stadium pT4pN0?

Meeting Abstract

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  • Florian Eichhorn - Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Thomas Muley - Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Hendrik Dienemann - Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocHS 6.4

doi: 10.3205/12dgt19, urn:nbn:de:0183-12dgt195

Published: September 17, 2012

© 2012 Eichhorn et al.
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Zielsetzung: Darstellung des Stellenwerts der primären Operation bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und pT4pN0-Tumoren (Einteilung nach 6. (7.) Edition der TNM Klassifikation 2002 (2009)).

Methode: Retrospektive Analyse von 81 (18) Patienten mit der Tumorformel pT4 N0 aus den Jahren 2000–2009 (2010–2011) hinsichtlich rezidivfreiem und Langzeitüberleben unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Leitlinie. Die Erhebung wurde zum April 2012 aktualisiert.

Ergebnisse: Insgesamt 60 (13) Männer und 21 (5) Frauen mit einem Durchschnittsalter von 63 (62) Jahren zum Operationszeitpunkt. T4-Situationen ergaben sich aufgrund der Infiltration mediastinaler oder peripherer Strukturen (n=25 (6)) und bei ipsilobären (n=48) bzw. ipsilateralen Herdmanifestationen (n=11). Komplette Resektion (R0-Situation) wurde in 68 (17) Fällen erreicht. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben betrug 57%. Bei Satellitenmetastasen und Infiltration benachbarter Strukturen waren nach 60 Monaten noch 56% respektive 63% der Patienten am Leben. Bei Nachweis einer Pleurakarzinose (T4 nach 6. Edition) oder unvollständiger Resektion (R+) betrug das 5-Jahres-überleben 30% bzw. 39% (p=0,06). Tumorrezidive traten bei 36 (5) Patienten im Mittel nach 23 (7,6) Monaten auf.

Schlussfolgerung: Die primäre Operation stellt bei Patienten im Stadium III und fehlenden Lymphknotenmetastasen die Therapie der Wahl dar, sofern eine komplette Resektion möglich ist. Die aktuell gültige Zuordnung multipler ipsilateraler Lungenbefunde zum Stadium IIA/IIB ist gerechtfertigt. Der Nachweis einer Pleurakarzinose ist hinsichtlich Prognose und Therapieentscheid einer Fernmetastasierung gleichzusetzen. Zur differenzierten Bewertung der 7. TNM-Klassifikation bedarf es neben größeren Patientenzahlen einer längeren Beobachtungszeit.