gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Lungenvolumenreduktion bei ausgewählten Patienten mit fortgeschrittenem Lungenemphysem und Lungenkarzinom

Meeting Abstract

  • M. Tutic - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • D. Lardionis - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • P. Kestenholz - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • I. Opitz - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • K. Bloch - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • E. Russi - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • W. Weder - Universitätsspital Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP79

doi: 10.3205/10dgt108, urn:nbn:de:0183-10dgt1081

Published: September 30, 2010

© 2010 Tutic et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: Die Mehrzahl der Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchuskarzinom (NSCLC) sind lebenslang starke Raucher, ein beträchtlicher Teil von ihnen ist durch die COPD funktionell stark beeinträchtigt. Die vollständige chirurgische Resektion bietet die besten Chancen für Heilung, und eine anatomische Lobektomie mit mediastinaler Lymphknotenresektion ist immer noch die Operation der Wahl. Das Ziel dieser Studie ist es, über die Erfahrung eines bei Patienten mit stark eingeschränkter Lungenfunktion infolge einer COPD und gleichzeitig nachgewiesenem Malignom zu berichten.

Methodik: Bei 38 Patienten (23 Männer) mit einem mittleren Alter von 67±1,2 (52–82), mit marginaler Lungenfunktion aufgrund eines fortgeschrittenen Emphysems (mittleres FEV1: 35%±2,1) wurde eine präoperativ suspekte und später histologisch maligne gesicherte Läsion reseziert.

Ergebnisse: Eine unilaterale Lungenvolumenreduktion (LVRS) einschliesslich Tumorresektion wurde in 13, eine grosse Wedgeresektion des Tumors mit kontralateraler LVRS in 9, eine anatomische Segmentresektion in 5, eine Lobektomie in 9 und eine Bilobektomie in 2 Fällen durchgeführt. Die Histologie ergab ein Adenokarzinom bei 20 Patienten, ein Plattenepithelkarzinom bei 8, ein großzelliges Karzinom bei 6, ein neuroendokrines Karzinom bei 3 und ein gut differenziertes Chondrosarkom bei 1 Patient.

Das Tumorstaging bei NSCLC (7. Edition) ergab 22 Patienten im Stadium IA, 7 im IB, 2 im Stadium II A, 1 im Stadium IIB, 1 im Stadium III A und 1 im Stadium IV. Das postoperative FEV1 verbesserte sich nach 3 Monaten auf 38%±2,3 (21–66%). Die postoperative Mortalität lag bei 5% (ein Patient verstarb infolge einer intrazerebralen Blutung und einer durch ein Multiorganversagen). Das 5-Jahresüberleben betrug 63%.

Schlussfolgerungen: Die Resektion eines Bronchuskarzinoms ist bei ausgewählten Hochrisiko-Patienten mit sehr schwerem Lungenemphysem und eingeschränkter Lungenfunktion relativ sicher in einem erfahrenen Zentrum durchführbar. Die postoperative Mortalität ist leicht erhöht, die postoperative Lungenfunktion kann verbessert werden, und die 5-Jahresüberlebensrate ist in dieser Serie sehr günstig.

Disclosure: No significant relationships.