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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Kostenkalkulation und Vergleich der VATS-Lobektomie mit der konventionellen Lobektomie

Meeting Abstract

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  • F. Beckers - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Köln, Deutschland
  • E. Stoelben; - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP78

doi: 10.3205/10dgt107, urn:nbn:de:0183-10dgt1073

Published: September 30, 2010

© 2010 Beckers et al.
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Hintergrund: Die VATS-Lobektomie wird in den frühen Stadien des Bronchialkarzinoms zunehmend als Resektionsverfahren eingesetzt. Im Vergleich zur konventionellen Lobektomie werden der Methode weniger post-operative Schmerzen und eine verkürzte Rekonvaleszenz zugesprochen. Im Vergleich zur konventionellen Lobektomie ist bei der VATS-Lobektomie operationstechnisch bedingt ein höherer intraoperativer Materialverbrauch mit entsprechend höheren Kosten anzunehmen.

Beide OP-Verfahren sind im deutschen DRG-System gleich bewertet. Es werden die Kosten der beiden Operationsverfahren verglichen und eine Berechnung des Gesamterlöses durchgeführt.

Methodik: Es wurden 22 Patienten mit einem Bronchialkarzinom im Stadium I die eine VATS-Lobektomie erhielten unter klinischen und ökonomischen Aspekten ausgewertet. Dieser Gruppe wurden 22 Patienten mit konventioneller Lobektomie im vergleichbaren Tumorstadium gegenübergestellt. Die Erfassung der fallbezogenen Einzelkosten erfolgte nach OP-Kosten, Kosten für Medikamente und Einmalmaterial der Anästhesie sowie Sachkosten und Kosten für Medikamente auf der Normalstation. Der jeweilige Einzelfallgesamterlös wird den Kosten gegenübergestellt.

Ergebnisse: Die OP-Zeit zeigte sich in beiden Gruppen vergleichbar (125 vs. 120 Min). Die im Kollektiv von jeweils 22 Patienten gemittelten operationsbedingten Kosten in der VATS-Lobektomie Gruppe lagen bei € 2.525,28. Die Kosten für die konventionelle Gruppe lagen gemittelt bei € 1.890,24. Insbesondere im Bereich der OP-Materialkosten zeigte sich die VATS-Lobektomie deutlich kostenintensiver. In der Auswertung der fallbezogenen Kosten zeigte sich ein deutlich geringerer Analgetikaverbrauch in der VATS-Gruppe.

Schlussfolgerungen: Die Kosten der VATS-Lobektomie im vorliegenden Kollektiv waren um € 635,04 höher als in der konventionellen Gruppe. Diese Mehrkosten entstehen in erster Linie durch die gesteigerten Materialkosten der Methode. In Verrechnung der Kosten mit dem DRG-Erlös bleibt für beide Verfahren ein Gewinn, der in der VATS-Gruppe jedoch um 10% geringer ausfällt. Das VATS-Verfahren zeigt im untersuchten Kollektiv einen deutlich geringeren Schmerzmittelverbrauch, was für die schonendere OP-Technik spricht.

Trotz höherer Operationskosten und entsprechend geringerem Fallerlös ist die VATS-Lobektomie in der hier vorgestellten Technik auch unter gesundheitsökonomischen Aspekten zu empfehlen.

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