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Hepatische Echinokokkus granulosus Infektion mit pulmonaler Infiltration – ein Fallbericht
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Published: | September 30, 2010 |
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Einführung: Bei der Echinokokkose handelt es sich um eine parasitäre Infektion des Menschen. Diese treten v.a. in Ländern mit Schaf- und Rinderzucht auf. Hierzulande ist die Erkrankung meist bei Immigranten zu finden. Das klinische Bild bei thorakaler/pulmonaler Beteiligung kann durch Reizhusten, Hämoptysen, Abgeschlagenheit, Schmerzen, Fieber oder Pleuraerguss geprägt sein.
Case Report: 27-jähriger, türkischer Patient mit einer Raumforderung im linken Unterlappen und seit zwei Monaten bestehendem Reizhusten und Schmerzen in der linken Schulter. 2003 Erstdiagnose einer Echinokokkose. Bislang keine Therapie. Serologie unauffällig. Keine IgE-Erhöhung. Bei dem Patienten lag ein primär hepatischer Befall vor, der sich transdiaphragmal mediastinal in die linke Pleurahöhle ausgebreitet, sich in den linken Unterlappen vorgewühlt hatte und dabei schließlich zur Ausbildung einer zysto-bronchialen Fistel führte.
Operation: En-bloc Zystenexstirpation mittels Zwei-Höhleneingriff, atypischer Leberresektion, Unterlappenektomie links, partielle Zwerchfellresektion, allogener Zwerchfellersatz.
Diskussion: Reizhusten, Hämoptysen und Leistungsabfall können mannigfache Ursachen haben. In seltenen Fällen handelt es sich um eine parasitäre Infektion. Parasitäre Infektionen stellen ein signifikantes Gesundheitsproblem in endemischen Gebieten dar, v.a. in Ländern mit Schaf- und Rinderzucht. Beschriebene Symptome einer thorakal/pulmonalen Echinokokkose sind Husten, Thoraxschmerzen und Atemlosigkeit. Kleine Zysten können asymptomatisch sein. Im genannten Fall kam es zur Ausbildung einer zystobronchialen Fistel mit rez. Abhusten des Zysteninhalts. Hier ist ein aggressives chirurgisches Vorgehen notwendig.
Schlussfolgerungen: Große Befunde erfordern ein erweitertes operatives Vorgehen. Ziel sollte grundsätzlich die en-bloc-Resektion sein. Dies kann, wie im beschriebenen Fall, zu einem Zwei-Höhlen-Eingriff führen. Die wichtigste Maßnahme ist die Prävention der Wurminfektion durch angemessene Hygienemaßnahmen und einen adäquaten Umgang mit Vektoren (z.B. Hunden).
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