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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Pneumonektomie ist eine valide Behandlungsoption nach neoadjuvanter Therapie für nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium III

Meeting Abstract

  • W. Weder - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • S. Collaud - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • W. Eberhardt - Ruhrlandklinik, Essen, Deutschland
  • S. Hillinger - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • S. Welter - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • R. Stahel - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • G. Stamatis - Ruhrlandklinik, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP35

doi: 10.3205/10dgt064, urn:nbn:de:0183-10dgt0641

Published: September 30, 2010

© 2010 Weder et al.
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Hintergrund: Die Mortalität von Pneumonektomie nach Chemotherapie oder Chemoradiotherapie für lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom beträgt bis zu 26%. Wir analysierten die Akten von entsprechenden Patienten nach einem solchen Eingriff, welcher in 2 verschiedenen thoraxchirurgischen Zentren durchgeführt wurde und bewerteten den Outcome.

Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse zwischen 1998 und 2007 von Patienten, nach Pneumonektomie welche eine neoadjuvante Chemotherapie oder Chemoradiotherapie für nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom erhalten hatten. Die präoperative Behandlung erfolgte in 20% der Fälle mit 3–4 Platin-basierten Chemotherapiezyklen und in 80% der Fälle kombiniert mit zusätzlicher Radiotherapie (45 Gy) des Tumors und des Mediastinums .

Ergebnisse: 827 Patienten haben eine neoadjuvante Therapie erhalten. Es wurden 176 Pneumonektomie durchgeführt, davon 138 (78%) erweitere Resektion. Postinduktion pathologische Stadien waren 0 bei 36 Patienten (21%), I bei 33 Patienten (19%), II bei 38 Patienten (21%), III bei 57 Patienten (32%) und IV bei 12 Patienten (7%). Drei Patienten verstarben wegen einer Lungenembolie, 2 wegen einer respiratorischen Insuffizienz und 1 wegen einer Herzinsuffizienz. Dies entspricht einer 90-d Mortalitätsrate von 3%. Bei den Patienten sind 23 major Komplikationen aufgetreten (13%). Für die gesamte Studienpopulation war das 3- sowie 5-Jahres-Überleben 43% bzw. 38%.

Schlussfolgerungen: Pneumonektomien nach neoadjuvante Therapie für Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome können mit einer niedrigen perioperative Mortalitätsrate vom 3% durchgeführt werden. Aufgrund einer erreichten 5-Jahres-Überleben von 38% rechtfertigt dies eine erweiterte Operation innerhalb eines multimodalen Konzepts für genau ausgewählte Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom.

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