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Die subperiostale Rippenresektion als Alternative zur VATS beim Pleuraempyem (Stadium II)?
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Published: | November 20, 2009 |
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Zielsetzung: Die Behandlung des Pleuraempyems zielt neben der Beherrschung des lokalen Infektes und der Sepsis auf die Evakuation und Obliteration der Empyemhöhle und erfordert daher eine Stadien-adaptierte Therapie. Während im Stadium I (exsudatives Pleuraempyem) eine Ableitung des komplizierten Exsudates durch eine großlumige Drainage Erfolg versprechend ist, erfordert die zunehmende Viskosität und Kammerung des Empyems im Stadium II (fibrinös-purulentes Empyem) ein chirurgisches Débridement. Dieses kann mit einer hohen Erfolgsrate durch VATS durchgeführt werden. Die subperiostale Rippenresektion ermöglicht als weiteres minimal-invasives Verfahren eine suffiziente Evakuation und gezieltes Plazieren von Drainagen, erfordert keine Doppellumen-Intubation und kann bei multimorbiden Patienten in Lokalanästhesie durchgeführt werden.
Methode: Anhand von CT-Bildern, Skizzen und intraoperativen Bildern wird die Operationsmethode vorgestellt. Darstellung des eigenen Patientengutes.
Ergebnis: Im Beobachtungszeitraum 01/2005 bis 03/2009 wurden insgesamt 115 Patienten mit einem Pleuraempyem im Stadium II behandelt. Bei 33 Patienten (Altersmedian 65 Jahre [25-93 Jahre] erfolgte eine subperiostale Rippenresektion. Die Ätiologie des Empyems war in 50% eine Pneumonie, bei jeweils 3 Patienten ein Hämatothorax bzw. ein Lungenabszeß und in 2 Patienten eine stattgehabte Ergusspunktion. Bei 6 Patienten war eine intrathorakale Operation vorausgegangen. In 3 Patienten in Patienten war die Ursache des Empyems unklar. Insgesamt wurden bei 33 Patienten 47 operative Eingriffe durchgeführt. Bei 8 Patienten waren vor Rippenresektion bereits Bülau-Drainagen angelegt bzw. Thorakoskopien durchgeführt worden; in 21 Patienten erfolgte eine alleinige Rippenresektion. Bei 26 Patienten heilte nach Rippenresektion das Empyem aus, lediglich bei 4 Patienten (12%) musste nach Rippenresektion eine Thorakoplastik bzw. Dekortikation erfolgen. 3 Patienten verstarben.
Schlussfolgerung: Die subperiostale Rippenresektion ist beim Pleuraempyem im Stadium II ein schneller, oft definitiver Eingriff und stellt eine Alternative zur VATS dar.