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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Die subperiostale Rippenresektion als Alternative zur VATS beim Pleuraempyem (Stadium II)?

Meeting Abstract

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  • Martin Utzig - DRK Kliniken Berlin | Mitte, Klinik für Chirurgie und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Paul Schneider - DRK Kliniken Berlin | Mitte, Klinik für Chirurgie und Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocPO2.4

doi: 10.3205/09dgt76, urn:nbn:de:0183-09dgt766

Published: November 20, 2009

© 2009 Utzig et al.
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Zielsetzung: Die Behandlung des Pleuraempyems zielt neben der Beherrschung des lokalen Infektes und der Sepsis auf die Evakuation und Obliteration der Empyemhöhle und erfordert daher eine Stadien-adaptierte Therapie. Während im Stadium I (exsudatives Pleuraempyem) eine Ableitung des komplizierten Exsudates durch eine großlumige Drainage Erfolg versprechend ist, erfordert die zunehmende Viskosität und Kammerung des Empyems im Stadium II (fibrinös-purulentes Empyem) ein chirurgisches Débridement. Dieses kann mit einer hohen Erfolgsrate durch VATS durchgeführt werden. Die subperiostale Rippenresektion ermöglicht als weiteres minimal-invasives Verfahren eine suffiziente Evakuation und gezieltes Plazieren von Drainagen, erfordert keine Doppellumen-Intubation und kann bei multimorbiden Patienten in Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Methode: Anhand von CT-Bildern, Skizzen und intraoperativen Bildern wird die Operationsmethode vorgestellt. Darstellung des eigenen Patientengutes.

Ergebnis: Im Beobachtungszeitraum 01/2005 bis 03/2009 wurden insgesamt 115 Patienten mit einem Pleuraempyem im Stadium II behandelt. Bei 33 Patienten (Altersmedian 65 Jahre [25-93 Jahre] erfolgte eine subperiostale Rippenresektion. Die Ätiologie des Empyems war in 50% eine Pneumonie, bei jeweils 3 Patienten ein Hämatothorax bzw. ein Lungenabszeß und in 2 Patienten eine stattgehabte Ergusspunktion. Bei 6 Patienten war eine intrathorakale Operation vorausgegangen. In 3 Patienten in Patienten war die Ursache des Empyems unklar. Insgesamt wurden bei 33 Patienten 47 operative Eingriffe durchgeführt. Bei 8 Patienten waren vor Rippenresektion bereits Bülau-Drainagen angelegt bzw. Thorakoskopien durchgeführt worden; in 21 Patienten erfolgte eine alleinige Rippenresektion. Bei 26 Patienten heilte nach Rippenresektion das Empyem aus, lediglich bei 4 Patienten (12%) musste nach Rippenresektion eine Thorakoplastik bzw. Dekortikation erfolgen. 3 Patienten verstarben.

Schlussfolgerung: Die subperiostale Rippenresektion ist beim Pleuraempyem im Stadium II ein schneller, oft definitiver Eingriff und stellt eine Alternative zur VATS dar.