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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Etablierung einer 84-Gen Signatur zur Prognoseabschätzung nach Resektion bei Bronchialkarzinom

Meeting Abstract

  • Bernd Mühling - Universität Ulm, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Hans Kestler - Universität Ulm, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Karl Heinz Holzmann - Universität Ulm, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Hubert Schelzig - Universität Ulm, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Ludger Sunder-Plassmann - Universität Ulm, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocFO1.1

doi: 10.3205/09dgt48, urn:nbn:de:0183-09dgt482

Published: November 20, 2009

© 2009 Mühling et al.
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Zielsetzung: Gen-Expressionsanalyen werden zur Prognoseabschätzung maligner Tumore eingesetzt. Die klinischen Erfahrungen beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) sind begrenzt. Wir führten daher eine Genexpressionsanalyse in reseziertem Tumorgewebe durch.

Methode: Nach Genehmigung durch die Ethikkommission der Universität Ulm wurden Gewebeproben von 47 Patienten aus unserer Biobank entnommen und entsprechend der Publikation von Chen (NEJM. 2007;356(1)) nach der Zeit zum Rezidiv stratifiziert: Frührezidiv (innerhalb 12 Monate) und Spätrezidiv (nach 12 Monaten). Mittels des Affymetrix U133A Gen-Chips wurde eine hierarchische Clusteranalyse durchgeführt und zu histopathologischen Kriterien korreliert. Für die statistische Analyse wurde der positiv prädiktive Wert (PPV) ermittelt.

Ergebnisse: Wir analysierten 19 Patienten mit Früh- und 28 Patienten mit Spätrezidiv. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 15 und 28,5 Monaten. Wir identifizierten eine Gen-Signatur von 84 Genen mit einem PPV von 87% nach Cross-Validierung. Die Gen-Signatur war signifikant zum medianen Auftreten eines Rezidivs korreliert: 7 vs. 23 Monate; p<0.001. Bei T1 Patienten war der PPV 80%, bei N0 Patienten 88%.

Schlussfolgerung: Nach chirurgischer Resektion eines NSCLC läßt sich mittels Genexpressionsanalyse die Prognose hinsichtlich eines Tumorrezidivs abschätzen. Vor allem bei T1 und N0 Patienten ist der PPV hoch. Auf diese Weise können gefährdete Patienten identifiziert werden. Um einen routinemäßigen Einsatz zu rechtfertigen, sollte die Methode in einer prospektiven klinischen Studie validiert werden.