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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Einsatz biologischer Materialien beim Zwerchfellersatz

Meeting Abstract

  • Patrick Zardo - Programm für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung der MHH, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Bettina Wiegmann - Programm für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung der MHH, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Do Hyung Kim - Programm für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung der MHH, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Nicolas Dickgreber - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Heiko Golpon - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Ruoyu Zhang - Programm für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung der MHH, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Axel Haverich - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Stefan Fischer - Programm für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung der MHH, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocHS7.4

doi: 10.3205/09dgt43, urn:nbn:de:0183-09dgt433

Published: November 20, 2009

© 2009 Zardo et al.
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Zielsetzung: Neben kongenitalen Aplasien stellen posttraumatische Läsionen sowie primäre und sekundäre Neoplasien die Hauptindikation zur Durchführung eines Zwerchfellersatzes dar. Als Graftmaterialien wurde bereits eine Vielzahl autologer und allogener Substrate erprobt. Nachteile allogener Materialien sind Rezidivraten von bis zu 20% sowie vermehrte ossäre und muskuläre Fehlstellungen, wohingegen die Präparation autologer Substrate zu verlängerten Operationszeiten führt. Wir haben die Verwendung eines biologisch gewonnenen Materials (Periguard Repair Patch ®) im klinischen Einsatz erprobt.

Methoden: 5 konsekutive Patienten (4 Männer, medianes Alter 57Jahre) erhielten im Zeitraum zwischen März 2008 und Januar 2009 einen kompletten Zwerchfellersatz. Indikation war entweder eine stattgehabte traumatische Verletzung in der Anamnese (n=2) oder eine maligne Erkrankung mit Beteiligung des Zwerchfells (n=2 Sarkome, n=1 Pleuramesotheliom).

In n=2 Fällen (nach traumatischer Verletzung) wurde das verbliebene native Zwerchfell (ca. 10% der Gesamtoberfläche) belassen und mittels Periguard ® rekonstruiert. Bei den übrigen Fällen mit maligner Grunderkrankung erfolgte eine radikale Zwerchfellresektion und anschließender Ersatz mittels Periguard ®.

Ergebnis: Alle Patienten konnten noch im OP-Saal extubiert und zeitnah auf die Normalstation verlegt werden. Radiologische Kontrollen bestätigten ebenfalls ein optimales postoperatives Ergebnis ohne erkennbare Herniation oder Atelektasenbildung. Die Entlassung folgte nach 9 (6-78) Tagen bei reizlosen Wundverhältnissen und unauffälligen Infektparametern (Leukozyten 8Tsd/µl (4–11,4), Serum-CRP 64mg/l (21–99), Serum-Procalcitonin 0,1µg/l (0,1–0,2)).

Schlussfolgerung: Der Einsatz des Periguard ® Repair Patch führt zu exzellenten postoperativen Ergebnissen nach Zwerchfellersatz und stellt eine mögliche Alternative zu alloplastischen Materialien dar.